Extreme Schlechtwetterwarnung machten am vergangenen Wochenende jeder geplanten Bergtour einen Strich durch die Rechnung. Möchte man meinen! Dennoch machten sich BergsteigerInnen auf den Weg. Ob es sich dabei um Selbstüberschätzung oder Unvernunft handelt ist schwer zu sagen.
Zemmgrund: Denn allen Warnungen zum Trotz machte sich eine Gruppe Bergsteiger auf den Weg von der Greizerhütte über die Mörchnerscharte zur Berlinerhütte. Dabei kam eine 34-jährige deutsche Staatsbürgerin wenige Höhenmeter unterhalb des Schwarzsees zu Sturz und verletzte sich schwer an der Kniescheibe. Die Gruppe meldete den Unfall in der Berlinerhütte. Daraufhin stiegen die Wirtin und eine angehende Ärztin zur Verletzten auf, die weitere Versorgung übernahm bei strömenden Regen die Bergrettung Ginzling mit 13 Mann. Nach knapp fünf Stunden und unter widrigsten Bedingungen, unter anderem mussten Bergbäche durchwatet werden, konnte die Verletzte gegen 21.00 Uhr dem Notarzt übergeben werden.
Talbach Klettersteig: Ignoranz der Unwetter- und Starkregenwarnung und Selbstüberschätzung löste am 17. Juli 2021 einen Bergrettungseinsatz in Hippach aus. Ein slowakischer Mann bestieg den Klettersteig „Talbach“, kam in einer steilen Felswand nicht mehr weiter und setzte gegen 11.00 Uhr den Notruf ab. Bei widrigsten Bedingungen stiegen rund 10 Mann der Bergrettung Zell am Ziller zum Bergsteiger auf. Völlig erschöpft aber unverletzt wurde der Mann rund 50 Höhenmeter hinauf und anschließend wieder ins Tal hinunter gebracht. „Die Begehung des Klettersteigs trotz Wetterwarnung war grob fahrlässig und war auch eine Gefährdung für die Einsatzkräfte“, so Einsatzleiter Hansjörg Egger.