Ein harter Kern von wetterfesten Frauen traf sich kürzlich in Rotholz zur alljährlichen Fußwallfahrt. Von dort wanderten sie den Bibelweg bis zur Rottenburg hinauf. Dieser erste Tiroler Bibelweg wurde 1992 errichtet. „Das Herz des Menschen plant seinen Weg, Gott aber lenkt seinen Schritt“, dieses Bibelzitat weist uns schon bei der ersten Kreuzung den rechten Weg. Die hl. Notburga ist uns diesen Weg gleichsam vorausgegangen, ihrem Leben und Wirken wurde bei der Gestaltung des Weges Rechnung getragen. Bei jedem der elf Bibeltexte machten die Frauen Halt, um zu beten und die Bibelstelle zu betrachten. Die höchste Stelle ist bei der sogenannten „Notburgafichte“, der höchsten Fichte Tirols, erreicht. Dieses gewaltige Naturdenkmal lud zu einer kurzen Rast ein. Die Notburgakapelle auf der Rottenburg wurde 1956/57 aus den Steinen des Turms errichtet. Dort gedachten die Wallfahrerinnen der Tiroler Volksheiligen, die 1313 hier starb. Den krönenden Schlusspunkt des meditativen Weges bildet die „Versöhnungsstiege“, die in 91 Stufen zu den Zinnen der Rottenburg emporführt, wo vier Hände im Aluminiumring die Bedeutung der Versöhnung symbolisieren. Dann ging’s im Wald über „Stock und Stein“ weiter bis Maria Brettfall. Im Gasthaus erwartete die Frauen ein ausgezeichnetes Mittagessen. Nach einem Mariengebet in der bekannten Wallfahrtskirche traten die Pilgerinnen den Rückweg an. Der gesellige Abschluss bei Kaffee und Kuchen, im Gasthof Post in Strass, durfte natürlich nicht fehlen. Diese Pilgertour in herrlicher Natur und Landschaft war sicher eine Erlebniswanderung für Leib und Seele!
Angelika Schellhorn
kfb-Regionalleiterin