Am Freitag, den 16. Juli 2021 erfolgte in alpinem Gelände – in der Granatkapelle am Penken – die Präsentation eines neuen philatelistischen Werkes der Österreichischen Post. Viele Enthusiasten „gezähnter Kostbarkeiten“ hatten sich eingefunden, um sich die bei Briefmarkensammlern so begehrten Ersttags- und Sonderstempel zu sichern. Parallel zur offiziellen Sondermarke „Granatkapelle“ wurden auch zwei personalisierte Marken, die den Seligen Engelbert Kolland und weiters eine Innenansicht der Granatkapelle darstellen, aufgelegt. Auch diese Briefmarken konnten mit dem nur am gegenständlichen Tag verwendeten Sonderstempel versehen werden.
Seit knapp zehn Jahren steht auf einer Höhe von 2.087 Metern die Engelbert Kolland, dem 1827 in Ramsau geborenen und am 10. Juli 1860 in Damaskus als Märtyrer verstorbenen Franziskanerpater, dem einzigen Seligen aus der Pfarre Zell, gewidmete und geweihte Granatkapelle. Die Kapelle wurde vom Architekten Mario Botta konzipiert, sie stellt die Form eines geschliffenen Granaten dar, der zwölf rhombenförmige Flächen aufweist. Das Innere zieren ein Engelbert-Porträt, geschaffen vom Bildhauer Markus Thurner unter Verwendung von insgesamt 1.321 Mosaikteilen aus heimischen Hölzern und der Altar in Nuss und Lärche mit einer Granitplatte. Der Lichteinfall erfolgt durch eine Öffnung in Form eines Kreuzes.
Diese Gedenkstätte, welche seither für viele Bergbegeisterte einen Ort der Einkehr und Besinnung darstellt, wurde von Josef Brindlinger und seiner Familie im Andenken an die Vorfahren errichtet. Für deren Ahnen hatte das Granatschürfen – im 19. sowie zu Anbeginn des 20. Jahrhunderts in den Gründen des Zillertales ein nicht unwesentlicher Wirtschaftszweig –
eine besondere Bedeutung. Josef Brindlinger, seines Zeichens Obmann des Pfarrkirchenrates der Pfarre Zell, sowie dessen Familie sind darüber hinaus kirchlichen Anliegen äußerst aufgeschlossen und haben für derartige Belange nicht nur ein offenes Ohr, sondern sind auch jederzeit bereit, finanzielle Hilfestellungen zu gewähren.
Nach einer kurzen, von Dekan Dr. Ignaz Steinwender gehaltenen Andacht in der Kapelle erfolgten Grußworte, wobei auch Br. Pascal Hollaus OFM von der Franziskanerprovinz Austria, LH-Stv. ÖR Josef Geisler, der Finkenberger Bürgermeister Andreas Kröll und die Leiterin des Produktmanagement Philatelie BA MDes Patricia Liebermann der Veranstaltung die Ehre gaben. Musikalisch umrahmt wurde dieselbe durch ein Ensemble des Zeller Kirchenchores unter der Leitung von Richard Pfister.
Dass ein Motiv aus unserem Heimattal nun eine weitere Briefmarke ziert, ist dem Einsatz von HR Dr. Karl Ohnmacht, dem Briefmarkensammlerverein Zillertal und dem Philatelistenverein St. Gabriel zu verdanken, wodurch einmal mehr nicht unwesentlich zur Hebung des Bekanntheitsgrades des Zillertales beigetragen wird.