Was bislang unseren Kühen und dem Maisanbau vorbehalten war, erfährt seit heuer im Zillertal eine neue Bestimmung: den Gemüseanbau. Entstanden ist diese Idee vor gar nicht allzu langer Zeit, als der Tiroler Gemüseproduzent Stefan Müßigang aus Hall den Verpächter Hannes Kostenzer aus Gagering im Zillertal kennenlernte.
Gemeinsam entschlossen sich die beiden, das Projekt „Gemüse im Zillertal“ anzugehen. „Das Zillertal ist für mich zwar einige Kilometer entfernt, jedoch war ich mir sicher, dass auf den ebenen Schwemmlandböden unser Gemüse gut wachsen wird. Hinzu kommt, dass die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, besonders im Frühjahr und Herbst, das Gemüse langsamer wachsen lassen als in anderen Anbaugebieten. Dadurch können sich ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und andere positive Inhaltsstoffe im Produkt anreichen und führen so zu einem einzigartigen Geschmackerlebnis“, weiß Stefan Müßigang zu berichten.
Bereits heuer, im ersten Anbaujahr, konnte ausgezeichnete Qualität bei Radieschen, Karfiol, Kohlrabi, Kraut, Bohnen, Eissalat sowie Kopfsalat geerntet werden. Die Lagerkarotten sowie das Lagerkraut stehen noch am Feld und werden ca. Ende Oktober ins Kühllager gebracht und dann bis zur neuen Ernte im Jahr 2022 gelagert und nach Bedarf der Kunden verkauft. Die Hauptabnehmer vom Gemüse aus dem Zillertal sind die Fa. HOFER und MPreis, aber auch andere regionale Anbieter.
Derzeit steht sogar ein Versuch mit Winterblumenkohl am Feld. Dazu Familie Müßigang: „Dieser wurde Anfang September gepflanzt und sollte im April/Mai zur Ernte kommen. Normalerweise steht Winterblumenkohl in wärmeren Gegenden wie in der Bretagne in Frankreich oder in der Pfalz in Deutschland. Wir versuchen es nun im Zillertal und hoffen, dass der Karfiol durch eine geschlossene Schneedecke vor starken Frösten geschützt wird“, und weiter: „Da wir verschiedenste Pflanzenfamilien anbauen und auch immer ca. 20% der Fläche mit Gründüngung einsäen, können wir auf ein gesundes Pflanzenimmunsystem zählen und reduzieren so den Pflanzenschutz nachhaltig. Unsere Produkte sind am Etikett gekennzeichnet – vielleicht finden Sie unser Gemüse bei Ihrem nächsten Einkauf. Eine unserer Stärken ist die Frische – unser Gemüse ist meistens innerhalb von 24 Stunden beim Endkonsumenten.“
Anbauflächen im Zillertal gesucht!
Da sich regional-erzeugtes Gemüse weiterhin starker Nachfrage erfreut, ist Familie Müßigang weiterhin auf der Suche nach neuen Flächen zum Gemüseanbau im Zillertal.
Auch kurzfristiger Flächentausch wäre interessant.
Tel. 0664 / 45 21 221
Blaukraut & Co gedeihen bestens im Zillertal