Das Österreichische Museumsgütesiegel macht die Erreichung einer Qualitätsstufe in der Museumsarbeit sichtbar, welche über die geforderten Mindeststandards für Museen hinausgeht. Seit 2002 wird besonders qualitätsvolle und ausgezeichnete Museumsarbeit hervorgehoben und macht den bis dato höchsten Qualitätsanspruch in der österreichischen Museums Community sichtbar. Die Verleihung des Österreichischen Museumsgütesiegels ist ein öffentlicher Nachweis, dass das jeweilige Museum Verantwortung zur Bewahrung des kulturellen Erbes übernimmt, die ›Ethischen Richtlinien für Museen von ICOM‹ (ICOM = Internationaler Museumsrat) anerkennt und danach handelt, sowie dafür sorgt, den Besuchern ein herausragendes Museumserlebnis zu bieten.
Nicht nur die Erreichung, sondern vor allem auch das Beibehalten der Museumsstandards ist mit einem ständigen Prozess der Weiterentwicklung verbunden. Das Österreichische Museumsgütesiegel ist nicht das Ziel der Museumsentwicklung, sondern ist als Beginn und Anlass zu sehen, neue Wege zu beschreiten und den Begriff sowie die Institution Museum gemeinsam weiterzudenken.
Die feierliche Verleihung des Österreichischen Museumsgütesiegels erfolgte am 6. Oktober 2021 beim 32. Österreichischen Museumstag in Graz.
Im Heimatsaal des Volkskundemuseums Graz konnten die Erfolge von 48 ausgezeichneten Museen für qualitätsvolle Museumsarbeit gefeiert werden.
Diesmal wieder mit dabei das Heimatmuseum in der Widumspfiste in Fügen, das nun zum dritten Mal in Folge seit 2011 mit dem renommierten Preis ausgezeichnet wurde. Bis zum Jahr 2026 darf das Heimatmuseum, das in diesem Zusammenhang in einer Reihe steht mit so großen Museen wie dem Volkskunstmuseum in Innsbruck, der Schatzkammer in Wien, Aguntum bei Lienz oder dem Museum in Jenbach diesen Nachweis beibehalten. In Tirol dürfen 34 Museen das Gütesiegel als höchste Auszeichnung in der Österreichischen Museeumslandschaft ihr Eigen nennen, in ganz Österreich sind es 276. Dass dem Heimatmuseum Fügen für die Arbeit sowohl im Ausstellungsbereich als auch in der Aufarbeitung und Dokumentation diese Auszeichnung zu Teil wurde, kann doch mit etwas Stolz betrachtet werden.
Sehr akribisch war die Begutachtung durch ein Mitglied der Jury. Einen ganzen Nachmittag lang wurde das Museum unter die Lupe genommen, Gegebenheiten und Vorhaben hinterfragt und dokumentiert.
Eine dreiköpfige Delegation des Heimatmuseums nahm dann das Gütesiegel in Graz entgegen, geführt vom Obmann Andre Lindner. Die Zillertaler Tracht erregte so manches Aufsehen und so wurden die drei Museumsvertreter oft Motiv der Linsen der Kameras.
Es heißt nun, dem Gütesiegel für die nächsten 5 Jahre Ehre zu erweisen und die Arbeit wie bisher weiter zu führen, und dazu immer wieder Neuerungen und Verbesserungen einzubringen.
Das Heimatmuseum in der Widumspfiste ist ab 22. Oktober bis Weihnachten für den regulären Besuch geschlossen.
Führungen ab 6 Personen sind aber möglich. Anmeldungen unter Tel. 0664 / 17 24 074.