Beim Saisonfinale der European Le Mans Series in Portimão möchte Rene Binder sowohl auf als auch abseits der Rennstrecke noch einmal positive Impulse in Hinblick auf seine Zukunft im Langstreckensport setzen.
Der 4,6 Kilometer lange Grand Prix Kurs an der Algarve zählt zu Deinen Lieblingsstrecken. Was kann man von Eurem DUQUEINE Team beim Grande Finale in Portugal erwarten?
Rene Binder: „Der zweite Platz in Spa hat unserer Mannschaft viel Auftrieb gegeben. Ob es gleich noch einmal für ein Podium reicht bleibt abzuwarten. Wir gehen jedenfalls voll motiviert in dieses letzte Saisonwochenende.“
Das belgische WRT Team mit Robert Kubica, Louis Deletraz und Yifei Ye war in dieser ELMS-Saison das Maß aller Dinge, aber Ihr habt den Rückstand über die Saison zumindest etwas verringern können…
Rene Binder: „Fakt ist. Wir können hier vom reinen Speed her nicht ganz mithalten und arbeiten daher von vornherein auf eine möglichst gute Balance im Rennen hin. Wie wir alle wissen, werden gewisse Teams in Hinblick auf die neue LMDh Klasse bereits von großen Autoherstellern unterstützt. Das bedeutet nicht nur mehr Budget, sondern auch technische Unterstützung, z.B. bei der Weiterentwicklung der Stoßdämpfer. Aber, dass Geld die Motorsportwelt regiert, ist ja im Prinzip nichts Neues.“
Welche Perspektiven hat ein Team wie DUQUEINE mit Blick auf die neue Königsklasse des Langstreckensports?
Rene Binder: „Wir wissen nur, dass Gilles Duqueine und sein Team Manager, Max Favard, absolut offen in diese Richtung sind. Es ist ein sehr gutes, solides Team, dass mit den entsprechenden Ressourcen sicherlich in der ersten Liga mitspielen kann. Immerhin steht hinter dem Team ein großes Technologieunternehmen. Meine Zielsetzung fürs Finale ist klar: Ich möchte noch einmal eine Topleistung abliefern und mich damit natürlich auch in Hinblick auf 2022 in eine noch bessere Position bringen. Wir werden hier in Portugal ein paar wichtige Gespräche führen.“
Dein Marktwert hat sich 2021 bereits deutlich erhöht, was sicher nicht nur mit dem Titelgewinn in der Asian Le Mans Series zu tun hat…
Rene Binder: „Ja, das stimmt, und hat vor allem damit zu tun, dass mir bei DUQUEINE gleich von Anfang großes Vertrauen geschenkt wurde und dass ich dort stark in die Fahrzeugabstimmung miteingebunden bin. Ich muss hier neben unserem Renningenieur, Greg Wheeler, auch einmal meine beiden Teamkollegen positiv hervorheben, die trotz ihrer großen Erfolge absolut am Boden geblieben sind. Ich denke, wir sind drei echte Teamplayer und die absolut offene Zusammenarbeit mit diesen zwei Routiniers, hat mich als Fahrer noch einmal auf ein höheres Level gebracht. Eines war natürlich auch kein Nachteil für mich: Dass ausgerechnet Yifei Ye und Ferdi Habsburg, mit denen ich in der ALMS ein siegreiches Trio gebildet habe in der ELMS, bzw. in Le Mans ganz vorne gelandet sind. Und ich denke, dass mir ein paar Leute, ähnliche Erfolge mit einem konkurrenzfähigen Auto zutrauen.“
Letzte Frage: Das DUQUEINE Team rangiert vor dem letzten Rennen an 5. Stelle des Klassements. Wie groß ist die Chance, hier noch in die Top-3 vorzustoßen?
Rene Binder: „Das lässt sich relativ einfach ausrechnen. Zwischen dem zweitplatzierten G-Drive mit der Startnummer 26 und uns liegen nur 12 Punkte. Wir werden also versuchen, weiterhin Druck, aber keine Fehler zu machen. Das ist unsere Devise für dieses Wochenende.“
Danke für das Gespräch
und viel Glück!