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Die Besiedelung des Zillertales

Mittwoch, 12. Januar 2022
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Über die Vor- und Frühgeschichte des Zillertales herrscht infolge der schlechten Quellenlage fast vollständiges Dunkel.

Man darf aber mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Gegend um Fügen, Uderns und Ried bereits 1200 bis 800 vor Christus besiedelt war. Ausgrabunden von Gräberfeldern in Kapfing könnten diese Annahme belegen. Der Grund für die Ansiedelung von Menschen dürfte neben der Möglichkeit von Ackerbau auch die Suche nach Kupfer auf den Bergen gewesen sein.
Im Altertum war das Zillertal von einer illyrischen Bevölkerung bewohnt. Diese kam dann um die Zeitenwende unter die Herrschaft
der Römer. Ortsnamen wie Uderns, Finsing, Schlitters und Fügen verweisen in diese Zeit. Um 550 wanderten die Bayern langsam im
herrenlosen, von den Römern aufgegebenen Unterinntal ein und besetzten auch das Zillertal. Sie nahmen den kaum besiedelten Talboden in Besitz. Neue Ortsnamen treten jetzt als Siedlungsplätze der Bayern auf: Ried und auch Bruck, Hart, Straß und Kaltenbach.
In der Karolingerzeit bildet der Ziller die Grenze zwischen den Gauen Norithal (alle Gebiete links des Zillers) und Intervales (alle Gebiete östlich des Zillers). Der Begriff „Zillertal“ wird erstmals 889 urkundlich erwähnt (König Arnulf übergibt dem Salzburger Kleriker Pilgrim alles im Zillertal zum Eigentum).
Mit dem Anwachsen der Bevölkerung wurde es notwendig, die nutzbare Fläche zu vermehren. Mit Rodungen wurde dies bewerkstelligt (der Boden wurde abgebrannt; der so mit Asche gedüngte Boden konnte mit Getreide und Hackfrüchten bestellt werden). Neue Siedlungen wurden angelegt. Als mit der Zeit die Verkehrswege mehr und mehr auf den Talboden verlegt wurden, wurde auch dieser stärker besiedelt. Es entsteht nun jenes Siedlungsbild, das heute noch besteht: Auf der Sohle der Täler die Dörfer und Weiler und auf den Bergen die Einzelhöfe, die hoch nach oben ansteigen. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts hat die große Siedlungsbewegung ihren Abschluss gefunden. In den folgenden Jahrhunderten wuchs die Bevölkerung stetig, aber nicht übermäßig.
Grund und Boden wurden vorwiegend landwirtschaftlich genutzt (ein Bedarf an Bauland war kaum vorhanden).

(Entnommen dem Buch „Chronik Ried – Ein Dorf und seine Geschichte“ von Manfred Plattner).

Zillertaler Zeitung

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