Am Dienstag, den 4. Jänner lud der Lions Club Zillertal zum Neujahrskonzert in die Aula der Mittelschule in Zell am Ziller ein. Zwar konnte coronabedingt nur eine begrenzte Anzahl an Tickets aufgelegt werden, die glücklichen KartenbesitzerInnen erlebten dafür ein abwechslungsreiches und mit sehr viel Witz und Pointen gespicktes Musikprogramm.
Die jungen, engagierten Ensemblemitglieder unter der Leitung von Geigerin Annette Fritz sind professionelle Musikerinnen und Musiker, die sich der Wiener Tanzmusik des 19. Jahrhunderts verschrieben haben.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Friedrich Haun vom Lions Club Zillertal eröffnete das 15-köpfige Ensemble den Konzertabend mit dem Walzer „Rosen aus dem Süden“ von Johann Strauss. Tenor Matteo Rasic, dessen musikalische Laufbahn bereits mit 6 Jahren bei den Wiltener Sängerknaben begann, sorgte anschließend mit Franz Lehars „Freunde, das Leben ist lebenswert“ sozusagen bereits zum Konzertbeginn für das Motto des Abends.
„Die 1877 entstandenen „Zigeunerweisen“ des spanischen Komponisten Pablo de Sarasate vereinigen alle Raffinessen des halsbrecherischen Geigenspiels und stellen nach wie vor eine Herausforderung für alle großen Geiger dar“, ist in der Fachpresse zu lesen. Annette Fritz als Stehgeigerin meisterte diese Herausforderung mit Bravour und sorgte für einen ersten Höhepunkt des Abends.
Der Schnellpolka „Eljen a Magyar“ von Johann Strauss folgte, ebenso von Johann Strauss jr., das Duett „Ich bin ein echtes Wiener Blut“ aus der Operette „Wiener Blut“, herausragend interpretiert von der Zillertaler Sopranistin Sophia Keiler und Tenor Matteo Rasic. Mit der Moulinet-Polka von Josef Strauss ging es beschwingt weiter zum amerikanischen Komponisten Leroy Anderson: Das „Sandpaper Ballett“ stand auf dem Programm und dort wo in der Originalversion 16 Tänzerinnen und 9 Tänzer enorm herausgefordert werden, schafften es an diesem Abend Annette Fritz, Sophia Keiler und Moderator A. Jovanovic mit drei „Reibtafeln“ die Zuschauer zu verzaubern. Mit dem Transactionen-Walzer und der Pizzicato Polka „Perpetuum mobile“ von J. Strauss ging es in die Pause.
Musikalische Leckerbissen auch nach der Pause, wobei besonders Sophia Keilers Solo „O mio babbino caro“ von Giacomo Puccini, der „Banditengalopp“ von J. Strauss samt Verfolgungsjagd durch den Zuschauerraum und Vittorio Montis „Czárdás“ hervorzuheben sind. Nach der Tik-Tak-Polka brillierten wieder Sophia und Matteo mit ihrem Trinklied von Giuseppe Verdi aus der Oper La Traviata. Ein besonderes Gustostückerl hatte anschließend das Orchester mit dem Walzer „Nachtschwärmer“ von Carl Michael Ziehrer zu bieten. Ob mit ihren Instrumenten, ihrer Stimmen oder einfach nur „gepfiffen“, das Walzerklang-Orchester hatte hier einiges zu bieten.
Standing Ovations des Publikums, dazu noch das Duett „Schenkt man sich Rosen aus Tirol“ und der traditionelle Radezky-Marsch von Johann Strauss Vater sorgten für einen fulminanten Schluss und einen unvergesslichen Musikabend.
Ein großer Dank gilt an dieser Stelle dem Lions Club Zillertal für ihr kulturelles Engagement im Zillertal und ihren Einsatz um dort helfen zu können, wo Hilfe gebraucht wird. PJ
Sophia Keiler und Matteo Rasic begeisterten das Publikum.