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Es muss sich was bewegen!

Neue Impulse durch Abschlussarbeiten der HTL

Mittwoch, 9. Februar 2022
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Was genau macht ein Seilbahntechniker und welche Berufe gibt es sonst noch bei den Mayrhofner
Bergbahnen? Es wird nicht nur durch Seilbahnführungen Einblick in die umfangreichen Tätigkeiten
gegeben. Im letzten Jahr waren 15 Schnupperlehrlinge und Praktikanten für mehrere Tage im Unternehmen. Das ist stets ein spannender Austausch, bei dem nicht nur die „Besucher“ etwas mitnehmen. Manchmal intensiviert sich dieser Austausch in der Folge, wie aktuelle Projekte mit der HTL zeigen.

Projekt HTL Fulpmes:
Eine neue Pumpstation

Drei Schüler der HTL in Fulpmes mit Fokus auf Maschinenbau und Fertigungstechnik haben bei den Mayrhofner Bergbahnen angeklopft: „Habt ihr ein spannendes Projekt für unsere Abschlussarbeit für uns“? Fabian Binder, einer der drei Schüler, kommt aus Hollenzen und kam mit einem Betriebsleiter der Mayrhofner Bergbahnen ins Gespräch und man konnte sich schnell auf ein Projekt einigen: die Planung einer Pumpstation.

Was genau macht
eine Pumpstation?

Markus Hoflacher, Betriebsleiter am Ahorn: „Die Beschäftigung mit der Ressource Wasser ist im Wintersport die Grundlage für die künstliche Beschneiung und für die Errichtung von effizienten Anlagen. In aller Kürze kann man sagen, dass eine Pumpstation Wasser zu den Schneeerzeugern entlang der Abfahrten befördert. Wichtig ist dabei, dass der aufgebaute Wasserdruck stimmt. Eine Schneekanone braucht 20 Bar um ‚guten Schnee‘ zu erzeugen und die Station muss bis 65 Bar Druck aufbauen können. Natürlich müssen auch die Temperaturen kalt genug sein. Die Schneeerzeugung schafft die Grundlage für erfolgreiche Wintersaisonen und braucht ein umfangreiches Wissen. In der Ausbildung zum Seilbahntechniker sind auch die Berechnungen solcher Anlagen und der laufende Betrieb Teil des Lehrplans.“

Die Planung muss
Hand und Fuß haben

Bei der Planung durch die Schüler der HTL wurde ein realistisches Szenario angenommen. Sie wurden von Betriebsleiter Markus Hoflacher fachlich begleitet und dabei unterstützt, alle Facetten einer Pumpstation bzw. Schneeanlage zu berücksichtigen. Die Rohrleitungen, die notwendigen Hydranten, die notwendige Wassermenge, der Zufluss, der Abfluss, die Kapazitätsberechnung der Schneekanonen – alles wurde realistisch berechnet und gezeichnet. Da dies ein komplexes Unterfangen für die Schüler ist, wurden auch noch alle Kontakte hergestellt, die für weitere Nachfragen bei Spezialfirmen notwendig waren.

Visionen gibt‘s genug
„Den Mayrhofner Bergbahnen ist es wichtig, immer am technisch neuesten Stand für die Besucher zu sein. Um die Tätigkeiten am Berg aber auch umweltfreundlicher zu machen und Ressourcen besser zu nutzen, finden laufend Projektentwicklungen und Erneuerungen statt. Das Thema Nachhaltigkeit spielt dabei zunehmend eine große Rolle. Zum Beispiel steht heuer auch eine größere Reparatur auf den Dächern der Stationen der Ahornbahn an. In diesem Zuge planen wir gerade die Fläche auch mit Photovoltaik-Paneelen auszustatten. Wir suchen auch generell nach weiteren idealen Standorten am Berg, wo der Wirkungsgrad dieser Anlagen am höchsten ist und wo wir den erzeugten Strom großteils selbst verbrauchen können. Wenn sich dafür ein Schüler im Rahmen einer Projektarbeit interessiert, dann kann er sich gerne zu diesem Thema bei uns melden“, so Hoflacher.

Eine weitere Projektstudie hat Gregor Dornauer, Absolvent der HTL Bau und Design in Innsbruck, ausgearbeitet. Er ist an die Mayrhofner Bergbahnen mit dem Wunsch herangetreten, am bestehenden Parkplatz eine Tiefgarage zu planen. Ausgestattet würde die Tiefgarage nach seinen Vorstellungen mit Parkplätzen für E-Autos, einem ausgetüfteltem Einfahrts- und Ausfahrtskonzept sowie flächenoptimiert inkl. Kostenberechnung. Um dem ganzen noch einen offiziellen Charakter zu geben, wird er das Projekt demnächst auch den Führungskräften der Mayrhofner Bergbahnen präsentieren.

Lukas Eder und Hannes Mitterer, zwei Schüler der HTL Jenbach, tüfteln mit Ludwig Pfister, Betriebsleiter-Stellvertreter am Penken, an einer neuen Apparatur. Das Konservieren der Tragseile der 3S Penkenbahn mit Seilfett ist in Zeiten der Revision immer eine Herausforderung. Um diesen Prozess zu vereinfachen, arbeiten die beiden an der Entwicklung eines Gerätes, das diese Aufgabe künftig automatisiert übernehmen kann.

„Die Arbeit bei den Mayrhofner Bergbahnen ist geprägt von Innovationen und Erneuerung. Somit bleibt es auch für die MitarbeiterInnen stets spannend und abwechslungsreich. Wir haben viele gelernte Handwerker und Spezialisten ‚im Haus‘ und daher können wir viele Tätigkeiten selbst übernehmen und umsetzen.“, so Hoflacher.

Dazu trägt auch die Möglichkeit bei, sich im zweiten Bildungsweg zum Seilbahntechniker ausbilden zu lassen. Mit dem Titel „Seilbahntechnik Plus“ haben die WissensWerkstätten der Mayrhofner Bergbahnen 2021 in Kooperation mit dem WIFI Tirol ein neues Weiterbildungsprogramm etabliert. Im Rahmen dieser Bildungsoffensive bereiten sich die Mitarbeiter auf die Lehrabschlussprüfung Seilbahntechniker vor, welche begleitend durch Englischkurse, Training im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung und durch ein Schweißerzertifikat aufgewertet wurde.

Zillertaler Zeitung

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