Politik

Schon Aristoteles lehrte in der „Politik“, dass der Mensch von Natur aus ein „zoon politikon“, ein „politisches“, ein geselliges und deshalb mit Wesensnotwendigkeit Gemeinschaften bildendes Lebewesen sei. Er benutzte den Ausdruck „politisch“ zur Kennzeichnung der geselligen Natur des Menschen, weil ihm die Polis, der typische griechische Stadtstaat, als vollendete Form des Gemeinschaftslebens und damit als musterhafte Verwirklichung der geselligen Natur des Menschen erschien, die es rechtfertigt, den Menschen wesenhaft als Mitglied einer Polis zu definieren, und zwar mit der Bestimmung, „politisch“ tätig zu sein, also unter den normativen Bedingungen einer Gemeinschaft für dieselbe zu wirken und stets im Interesse des Gemeinwohls zu handeln.

„Dass der Mensch schon von Natur aus ein Wesen ist, dessen gesamte Konstitution auf Gemeinschaft und gemeinschaftliches Handeln ausgelegt ist, wird neuerdings durch die Erkenntnisse aller anthropologisch bedeutsamen Wissenschaften, vor allem der Vergleichenden Verhaltensforschung, der Evolutionsforschung, der Ethnologie, der Kulturanthropologie, der Urgeschichte, Der Sprachwissenschaft, der Soziologie und der Psychologie voll und ganz bestätigt.“
Heinrich Kleiner

„Politisches Handeln bezeichnet alle Aktivitäten der Menschen mit dem Ziel, ihr Zusammenleben in Gesellschaft zu ermöglichen.“
Wieland Jäger

„Das älteste Prinzip politischer Führung ist das in orientalischen, asiatischen und afrikanischen Gesellschaften ausgebildete Gottkönigtum. Bis zur Neuzeit legitimierten auch europäische Herrscher ihre Machtausübung mit ihrer göttlichen Erwählung.“
Theodor Leuenberger