Das Landesverwaltungsgericht hat sämtliche Einsprüche gegen den straßenrechtlichen Bescheid für die Umfahrung Fügen als unbegründet abgewiesen und das öffentliche Interesse am Bau dieser Umfahrung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, Verbesserung des Verkehrsflusses, Reduktion der Lärmbelastung sowie zur Entlastung des innerörtlichen Straßennetzes bestätigt. Damit überwindet das umfangreiche Straßenbauprojekt im vorderen Zillertal eine entscheidende Hürde.
„Nachdem die Finanzierung bereits gesichert ist, befindet sich das Vorhaben nunmehr auf der Zielgeraden“, freut sich Fügens Bürgermeister LAbg. Dominik Mainusch. Nach jahrzehntelangem Polit-Hick-Hack und unzähligen Anläufen steht man nun kurz vor der Umsetzung.
„Unser Ziel ist die Sicherung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Mobilität sowie die Entlastung der Bevölkerung im Zillertal. Diesem Ziel sind wir mit den Beschlüssen des Landesverwaltungsgerichts zur Umfahrung Fügen einen großen Schritt nähergekommen. Jetzt können wir mit den wasser- und naturschutzrechtlichen Vorprüfungen starten“, sieht Straßenbaureferent LHStv Josef Geisler einen Meilenstein in diesem langwierigen Verfahren.
Fügens Bgm Dominik Mainusch hofft nun auf konstruktive Gespräche mit den GrundeigentümerInnen. “Da es bei einigen Grundbesitzern um relativ kleine Flächen geht, ist eine entsprechende finanzielle Ablösung sinnvoller als Tauschgründe anzubieten“, ist aus der Gemeindestube zu hören und es laufen Gespräche, den errechneten Preis von € 30,- gemeindeseits noch um 10,- Euro zu erhöhen. Auch von Landesseite gäbe es Überlegungen für eine rasche Verfahrensabwicklung diesen Preis um weitere € 5,- zu erhöhen. Damit könnte für die Grundablöse ein marktüblicher Preis von € 45,- angeboten werden.
Das nunmehr straßenrechtlich genehmigte Projekt „Umfahrung Fügen“ umfasst Baumaßnahmen auf einer Länge von 5,25 Kilometern. Der Abschnitt von Fügen-Nord bis zum bestehenden Knoten Fügen-Süd wird neu gebaut. Dabei werden die Anbindungen Fügen-Nord und Fügen-Süd in kreuzungsfreie Anschlüsse umgestaltet. Die L 298 Harter Straße, die derzeit von Fügen-Nord durch das Dorfzentrum führt, wird an die B 169 angebunden. Außerdem wird die Zillertalbahn auf einer Länge von 1.200 Metern verlegt. Damit werden mehrere teils unfallträchtige Eisenbahnkreuzungen beseitigt. Die Gesamtkosten der Umfahrung werden mit geschätzte 90 Mio. Euro beziffert.
Auch wenn es von Seiten der Landesstraßenverwaltung noch keinen verbindlichen Zeitpunkt zum Baustart gibt, so erwartet sich Bgm. Mainusch nun aber einen „Umsetzungsturbo“: „Jedes Jahr das ins Land zieht, ist aus Sicht des Verkehrs eine enorme Belastung für die Bevölkerung im Tal. Ich erwarte mir, dass man nun keine unnötige Zeit verstreichen lässt. Ich halte einen Baubeginn 2023 für realistisch und erwarte mir, dass nun darauf hingearbeitet wird.“, so Bgm. Mainusch.