Die Seilbahn steht still, aber der Arbeitsbetrieb „hinter den Kulissen“ läuft auf Hochtouren weiter. Die Zeit bis zum Start der Sommersaison ist kurz und viele Aufgaben müssen erledigt werden. Im Mittelpunkt stehen die Revisionen, also die technischen Überprüfungen der Anlagen.
Viele Bereiche bei einer Seilbahnanlage werden laufend kontrolliert, getauscht und zerlegt. Alle drei Jahre kommt es zu einer größeren, behördlich vorgeschriebenen Kontrolle: die Revision der Klemmköpfe. Markus Hoflacher, Betriebsleiter bei der Ahornbahn: „Bei einer Pendelbahn, wie der Ahornbahn, gibt es keinen Spleiß (=Seilverbindung zwischen den Seilenden) des Zug- und Gegenseils, so wie bei einer Sesselbahn – hier ist es ein Seil mit einem Seilende. Dieses Seilende muss mit der Gondel verbunden werden. Wie man sich bereits vorstellen kann, ist dies ein sehr zentraler und sensibler Teil einer Seilbahn. Die Kräfte und Schwingungen die hier wirken sind punktuell einem hohen Verschleiß ausgesetzt. Aus diesem Grund gibt es laufende Kontrollen und bei Veränderungen außerhalb der Bandbreite erfolgt eine automatische Abschaltung der Seilbahn. In diesem Jahr steht der Tausch der Klemmköpfe bei der Ahornbahn an. Dabei werden wir von Monteuren der Firma Doppelmayr begleitet.“
Vier Mitarbeiter der Mayrhofner Bergbahnen und der Betriebsleiter sind bei diesen Arbeiten dabei.„Wir sind hier, um die Monteure so gut wie möglich zu unterstützen. Man könnte dafür auch eine Schulung bei der Firma Doppelmayr machen und diese Arbeiten dann eigenständig ausführen. Bei so sensiblen Tätigkeiten ist es aber auch nicht verkehrt, wenn die Spezialisten dafür selbst mit dabei sind und den Tausch durchführen. Sie haben die entsprechende Erfahrung bei diesen Prozessen und sind mit den Spezialwerkzeugen dafür ausgestattet. Es ist aber spannend dabei zu sein und hier mitarbeiten zu können.“, so Marco Eberharter, Seilbahntechniker bei den Mayrhofner Bergbahnen. Dass diese Arbeit ein besonderes Erlebnis ist, berichtet auch ein Praktikant der Mayrhofner Bergbahnen, Raphael Brauchle: „Als ich gehört habe, dass die Klemmköpfe getauscht werden, habe ich noch einmal um einen Praktikumsplatz angefragt, denn ich war bereits dreimal bei Revisionsarbeiten dabei. So zum Beispiel im Sommer bei der Revision der Stützen, beim Zerlegen des Laufwerks der Penkenbahn und bei den Bremsproben an der Tappenalm-Sesselbahn am Penken. Ich bin einfach von diesem vielfältigen Aufgabengebiet begeistert und es ist super, dass ich jetzt erneut dabei sein kann. Am liebsten würde ich bald nach Mayrhofen kommen und die Lehre auf dem zweiten Bildungsweg als Seilbahntechniker beginnen.“
Fact Box Ahornbahn
Baujahr neue Ahornbahn: 2006
Höhe Talstation: 680 m, Höhe Bergstation: 1.978,20 m
2 Kabinen mit einem Fassungsvermögen von 160 Personen + 1 Wagenbegleiter
Förderleistung: 1.170 Personen pro Stunde
Nutzlast: 12.880 kg, Eigengewicht: 12.500 kg
Fahrgeschwindigkeit: 10 Meter pro Sekunde (Kürzeste Fahrzeit: 6 Minuten und 40 Sekunden)
Fahrbahnlänge: 3.062 m
