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Liebe

MAI-Lebensweisheiten

Mittwoch, 4. Mai 2022
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Es gibt kaum etwas in der Geschichte der Menschheit, das so missverständlich wäre wie das Wort „Liebe“. Die Schlagerliedchen trällern davon, man liebt sein Auto, sein Hobby, seinen Beruf.

Menschliche Liebe sucht oftmals nur den eigenen Vorteil. Man will geliebt werden, anstatt selber Liebe zu geben. Menschliche Liebe ist bald am Ende. Wenn sie nicht erwidert wird, geht sie in Selbstmitleid unter. Nur Gottes Liebe ist selbstlos, sie ist nicht von dieser Welt. Und weil diese Liebe übernatürlich ist, wird sie auch nicht vergehen, sondern in Ewigkeit bestehen. Ein Mensch, der sich von Gott geliebt weiß, lebt in absoluter Geborgenheit. Er weiß, dass ihm nichts passieren kann – egal, wie die Umstände auch sein mögen. Das ist absolutes Urvertrauen! Die Notwendigkeit des „Geborgenseins“ ist einerseits in der Geschöpflichkeit und andererseits in der personalen Natur des Menschen gegründet. Ohne Geborgenheit gibt es kein wahres Glück, kein unverkrampftes Leben, vor allem kein Leben in der Wahrheit. Es gibt viele analoge Geborgenheiten innerhalb des Geschöpflichen wie etwa die Geborgenheit des Kindes innerhalb der Familie. Aber die wahre, letzte Geborgenheit ist nur die Geborgenheit in Gott, in Gottes Liebe.

„Jede positive, freundliche Zuwendung zu einem anderen Menschen, die ihn als Person ernst nimmt, hat ein Element der Liebe. Liebe ist der Inbegriff aller freundlichen Gesinnung einem anderen gegenüber, so dass man in jeder freundlichen Gesinnung ein Element der Liebe erblicken kann. So liegt in jeder wertantwortenden Freude über eine andere Person ein Liebeselement, so in jeder Begeisterung über ihn, in jeder tiefen und ausgesprochenen Bewunderung. Sogar in der Achtung liegt ein gewisses Element der Liebe.“
Dietrich von Hildebrand

„Ungeordnete Selbstliebe ist ein Hindernis für die Gottes- und Nächstenliebe. Nimmt die Selbstliebe in einem Menschen ab, dann kann die Gottesliebe in ihm zunehmen.“
Antonius von Padua

Zillertaler Zeitung

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