„Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“, steht im Lukas-Evangelium. Die Demut ist, wie Franz von Sales sagt, die höchste aller geschöpflichen Tugenden, denn die Königin aller Tugenden ist die Liebe und die ist eine göttliche Tugend. Was von der Liebe gilt, dass ohne sie alle anderen Tugenden und guten Werke nichts wert sind, gilt in anderer Hinsicht auch von der Demut. Denn wie die Liebe das Leben aller Tugenden
ist, so ist die Demut die Vorbedingung und grundlegende Voraussetzung für die Echtheit jeder Tugend. Sie ist „Mutter und Haupt“ aller geschöpflichen Tugenden; denn der Hochmut (Stolz) ist nicht nur als solcher die Ursünde in uns, sondern er vergiftet auch alles an sich Gute von innen her, er beraubt jede Tugend ihres Wertes vor Gott.
„Wir haben gegen zwei große Feinde in uns zu kämpfen: Hochmut und Begierlichkeit. Meist verbinden sich diese beiden in bestimmter Weise. Wir finden selten Menschen, bei denen der Hochmut allein ausgebildet ist. Diese beiden Feinde machen uns wertblind. Schon aus der Tatsache, dass der Hochmut der Urquell alles Bösen ist, erhellt die grundlegende Bedeutung der Demut. Das Wesentliche im Prozess des Sich-Absterbens ist die Überwindung des Hochmuts, jenes Freiwerden von sich selbst, das die Demut darstellt. In dem Maß, als jemand demütig ist, wird er für das Teilhaben an Gott, kann sich das übernatürliche Leben, das er in der heiligen Taufe empfangen hat, in ihm entfalten.“
Dietrich von Hildebrand
„Der Hochmut löscht alle Tugenden aus und zerstört, durch eine Art Ausstrahlung seiner Herrschaft, alles Vermögen der Seele. Die Demut macht den Menschen Gottes fähig. Sie macht bereit für die Weisheit.“
Thomas von Aquin
„Wie eine Blume durch ihren Duft nicht verblüht, so wird auch echte Demut nicht stolz, wenn man sie wegen ihres tugendhaften Lebens lobt.“
Antonius von Padua
Demut
Mai-Lebensweisheiten
Mittwoch, 25. Mai 2022
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