Einmal pro Jahr werden bei den Mayrhofner Bergbahnen die Seilreiter versetzt.
Ludwig Pfister, Betriebsleiter-Stellvertreter der Penkenbahn, erklärt: „Ein Seilreiter ist eine technische Konstruktion mit der Aufgabe, die Tragseile im richtigen Abstand voneinander zu halten. Sie dienen zugleich als Führung für das darüber laufende Zugseil und stellen sicher, dass das Seil nicht durchhängt.
Wenn bei Anlagen ohne Seilreiter das Zugseil durchhängt, kann es durch abrupte Bremsmanöver zu einem Zugseilüberschlag kommen. Dies löst durch die automatische Überwachung einen Erdschluss aus und die Seilbahn bleibt stehen. Bei der 3S Penkenbahn kann dies aber nicht passieren. Die Dreiseil-Umlaufbahn ist zwischen den Stützen mit insgesamt 40 Seilreitern ausgestattet und das Seil kann somit optimal geführt werden.“
Thomas Rupitsch, Maschinist bei der Penkenbahn, ist einer von vier Mitarbeitern die in diesem Jahr bei dieser Revisionsarbeit beteiligt sind.
„Wir sind ein super eingespieltes Team bei dieser Arbeit und schaffen es, die 40 Seilreiter in zwei Tagen zu versetzen – vor zwei Jahren haben wir noch doppelt so lange gebraucht. Eine gute Zusammenarbeit zeigt auch, dass jeder die festgelegten Handgriffe erledigt. Zu Beginn gibt es pro Seilreiter acht Schrauben, die geöffnet werden müssen. Dafür arbeiten zwei Mitarbeiter am Seil oben und zwei unten in der Revisionskabine. Hier ist sorgfältiges Arbeiten gefragt, denn gerade im unteren Bereich der Penkenbahn, wo diese über Straßen und Häusern verläuft, dürfen natürlich keine Materialien hinunterfallen.“
Warum müssen die Seilreiter versetzt werden?
Ludwig erklärt: „Da die Seilreiter auf dem Tragseil geklemmt sind, ist keine Bewegung der Drähte im Klemmbereich möglich. Deshalb werden die Seilreiter einmal jährlich um ca. 30 cm versetzt. Dadurch kann ein vorzeitiger Verschleiß der Tragseile verhindert werden. Beim Versetzen wird zugleich auch noch der Klemmbereich des Seilreiters auf Drahtbrüche kontrolliert, gereinigt und anschließend nachgeschmiert, um das Tragseil zu konservieren und gegen Umwelteinflüsse zu schützen.“
„So mancher Mayrhofner hat uns vielleicht schon einmal auf der Revisionsgondel gesehen, wie wir diese freihängende Arbeit verrichten. Wir sind natürlich gesichert – jedoch befindet man sich im höchsten Bereich bei der Penkenbahn rund 200 Meter über dem Boden. Da kann man schon einmal ein mulmiges Gefühl bekommen, aber wir genießen diese exklusive Fahrt im Freien auch. Kaum ein anderer bekommt dieses Panorama so zu sehen, wie wir“, so Thomas.