Rund 80 Trinkwasserkraftwerke, also Turbinen, die in eine Wasserversorgungsanlage integriert sind, gibt es derzeit in Tirol. Dabei wird der Höhenunterschied von der Quelle ins Tal zur Energieerzeugung genutzt. Schon jetzt liefern Trinkwasserkraftwerke Strom für rund 22.000 Haushalte.
Ein weiterer Vorteil: Die Wasserversorgungsanlagen in Tirol beziehen ihr Trinkwasser überwiegend aus Quellen, welche meist sehr gleichmäßig in die Behälter eingespeist werden. Im Unterschied zu vielen andern erneuerbaren Stromerzeugungen wird die Energie in der Regel ohne saisonale Schwankungen gleichmäßig erzeugt.
Hippach plant sechstes Trinkwasserkraftwerk
Absoluter Vorreiter in Sachen Energiegewinnung aus Trinkwasser ist die Gemeinde Hippach. Zusätzlich zu den fünf bestehenden Trinkwasserkraftwerken ist ein weiteres geplant. „Bevor in Hippach das Wasser aus dem Hahn kommt, läuft es über Turbinen und erzeugt Strom“, gratuliert LHStv Josef Geisler. 2011 hat die Wasser Tirol ein Konzept zur Trinkwasserkraft erstellt. Seitdem wurde die Trinkwasserkraft Schritt für Schritt ausgebaut. „Wir haben in Hippach bereits fünf bestehende Trinkwasserkraftwerke, die in Summe Strom für rund 300 Haushalte liefern. Noch heuer soll mit dem Bau eines weiteren Trinkwasserkraftwerkes begonnen werden“, erklärt Bgm Alexander Tipotsch.
Beim Hochbehälter Brandach wird im Zuge der Quellsanierung und im Zusammenhang mit dem erforderlichen Leitungsbau eine Turbine eingebaut.
15 Liter Wasser pro Sekunde kommen aus den Quellen. Bei einem Höhenunterschied von fast 800 Metern von der Quelle bis zur Turbine kann damit Strom für weitere 200 Haushalte produziert werden. „Die Investitionen in ein Trinkwasserkraftwerk sind überschaubar, es gibt keine großen Bauwerke oder Eingriffe in die Natur und wir leisten einen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Gemeinde und zur Energieunabhängigkeit des Landes“, verweist Bgm. Alexander Tipotsch auf die vielfältigen Vorteile.