Am Neujahrstag wünschen wir uns ein „glückliches, neues Jahr“. Wir alle wollen „leben“, glücklich, froh und zufrieden. Leider sind die „glücklichen Momente“in unserem Leben selten. Selbst die Liebe zwischen zwei Menschen ist „leidvoll“ und will sich nicht verewigen, auch sie kann zum Ort der noch größeren Sehnsucht werden. Unser Herz bleibt ausgerichtet auf ein „wolkenloses Glück“, das wir in diesem Leben nicht finden. Keine Religion hat dieses zentrale Verlangen nach umfassenden Glück, nach Frieden in den Beziehungen, nach einem Leben ohne Gewalt („Reich Gottes“) so klar formuliert wie die christliche Religion. In den Schriften des Kirchenlehrers Augustinus finden sich 289 Ansichten der Antike zum Glück, während ein gewisser Franz Dingelstedt auf seiner Grabinschrift stehen haben möchte: „Er hat im Leben viel Glück gehabt und ist doch niemals glücklich gewesen“. Nächstenliebe und Selbstliebe sind nach Augustinus von entscheidender Bedeutung, soll das Leben gelingen. Nur im Glück, auch für andere nützlich zu sein, kommt der Mensch zu sich selbst, zur Identität.
„Gott drängt sich nicht auf. Er klopft an unser Herz. Wie ein vornehmer Gast wartet er, dass wir ihm öffnen, Raum geben. Leider schrecken viele vor dieser Begegnung, diesem Besuch zurück. Sie empfinden Gott gegenüber Misstrauen. Es ist der uralte Verdacht, dass er Konkurrent unseres Glücks sein könnte, ein Aufpasser und Spaßverderber. Niemandem bleibt es erspart, die falschen Gottesbilder aus dem eigenen Herzspeicher zu löschen. Gott ist niemals der Konkurrent unseres Glücks!“
Hermann Glettler
„Viele Menschen begeben sich bei der Glückssuche aus Neugierde, zum Zeitvertreib oder ehrlicher Wissbegierde auf das okkulte Gebiet und sind sich dabei der drohenden Gefahr und der sich daraus ergebenden schwerwiegenden Folgen nicht bewusst. Die Furcht vor Unglück und Krankheit ist ein weiterer Grund, warum sich das okkulte Gebiet so großer Beliebtheit erfreut. Viele suchen die ersehnte Hilfe bei scheinbar erfolgreichen Schutz- und Abwehrmitteln. Gesundheit um jeden Preis lautet das Lebensmotto.“
Kurt Hasel