Unsere Berufs- und Arbeitswelt ist sehr komplex und vielschichtig. Die Statistik Austria spricht von etwa 25.000 verschiedensten Professionen, also unterschiedlichsten Berufen, die in Österreich ausgeübt werden.
Eine Lehrausbildung kann ein Jugendlicher momentan in 160 Berufen absolvieren. Es ist nicht schwierig, sich hier vorzustellen, welche große Herausforderung unter anderem deshalb die Berufswahl für die Jugendlichen darstellt.
„Um nicht die sprichwörtliche „Katze im Sack“ zu kaufen, ist es daher sehr wichtig, für junge Mädchen und Burschen Praxisluft in Betrieben zu schnuppern und so die verschiedenen Berufe – nicht nur von ihrem Namen her – sondern auch von den Inhalten her kennen zu lernen.“, ist Martina Entner, Obfrau der Wirtschaftskammer Schwaz, überzeugt. Außerdem können sich so beide Seiten – sowohl die Betriebe, als auch die Lehrlinge – kennenlernen und überprüfen, ob sie auch zueinander passen.
Genau das bietet die Schnupperlehre. SchülerInnen gehen 3 bis 5 Tage in einen Betrieb und lernen die berufliche Realität und die Aufgaben und Herausforderungen in den jeweiligen Berufen kennen. Zudem lernen die Betriebe die jungen Menschen, die gerne in den nächsten drei bis vier Jahren eine Lehre bei ihnen machen möchten, näher kennen.
In den letzten Jahren haben sich immer mehr Möglichkeiten entwickelt, eine Schnupperlehre zu machen (sowohl während der Schulzeit als auch in den Ferien).
Die Schnupperlehre im Überblick – 3 Möglichkeiten:
1) Schnupperlehre als Schulveranstaltung
• Für Schülerinnen und Schüler im 8., 9. und 10. Schulbesuchsjahr
• Alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse gehen gleichzeitig schnuppern
• Schülerinnen und Schüler finden ihre Schnupperbetriebe selbst
2) Schnupperlehre als individuelle Berufsorientierung
(während der Unterrichtszeit)
• Für alle Schülerinnen und Schüler ab der 8. Schulstufe allgemeinbil-
dender sowie berufsbildender mittlerer und höherer Schulen
• Individuell möglich
• Initiative geht von den Eltern aus
• Bis zu 5 Tage unterrichtsfrei
• Erlaubnis dazu erteilt der Klassenvorstand
3) Schnupperlehre als individuelle Berufsorientierung (in den Ferien)
• Für alle Schülerinnen und Schüler ab der 8. Schulstufe
• An bis zu 15 Tagen in den Ferien möglich
• Schülerinnen und Schüler sind über die Schule unfallversichert
• Eltern müssen zustimmen
• Im Betrieb muss eine geeignete Aufsichtsperson sein
Dauer und Ausmaß der Schnupperlehre
Die Zeiten zum Schnuppern werden individuell vereinbart. Normalerweise dauert sie fünf Tage und wird zu typischen Unterrichtszeiten durchgeführt (Montag bis Freitag 8.00 bis 18.00 Uhr) – maximal 8 Stunden täglich.
Schnupperplätze finden
Unter www.wko.at/lehrbetriebsuebersicht findet man alle Ausbildungsbetriebe. Betriebe, die besonders offen für Schnupperlehrlinge sind, sind rechts mit einem roten Häuschen gekennzeichnet.
Auch unter www.berufsreise.at bieten Betriebe Schnupperplätze und Schnuppertage an.