„Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden“, schreibt der Apostel Paulus im Römerbrief. Wer weint, ist traurig. Beides, Freude und Trauer, muss im Leben Platz haben, schließlich wandeln wir noch im „Tal der Tränen“, noch lastet Kreuz aller Art auf uns, doch als Christen wissen wir, dass „die Leiden dieser Welt nicht zu vergleichen sind mit der Herrlichkeit, die uns erwartet“, wie Paulus schreibt. Wir leben in einem Zustand der Hoffnung und Erwartung. Wir sind von Sehnsucht Erfüllte. Diese Zwiespältigkeit unserer Situation müssen wir stets im Auge behalten, wollen wir der vollen Wahrheit Rechnung tragen. „Selig sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden“, heißt es in der Bergpredigt. In diesem Wort ist nicht nur der Hinweis auf den Wert einer Haltung, sondern auch ein Trost für all die „Mühseligen und Beladenen“ enthalten. All denen, die hier auf Erden zu leiden haben, wird dieses Wort offenbart, dass das „Tal der Tränen“ nicht die letzte, endgültige Wirklichkeit ist, dass hernach das Eigentliche kommt, wo „Gott alle Tränen abwischen wird“.
„Wir stehen noch im Diesseits, und unsere Situation trägt noch ein doppeltes Gesicht. Aber alle Leiden sind verklärt von einem Lichtstrahl; über allem, was ein berechtigter Grund zur Trauer und Angst wäre, ist ein beseligendes Licht ausgebreitet – die Hoffnung. Wir dürfen hoffen, ja wir sollen hoffen, die Hoffnung ist eine der drei theologischen Tugenden, die das Leben des Christen durchformen sollen. Die Hoffnung entgiftet alle Trauer in ihrem eigentlichen Kern von innen her, sie erleuchtet alles wie ein Licht, das durch das Dunkel hindurchdringt.“
Dietrich von Hildebrand
„Seid nicht traurig und weint nicht! Macht euch keine Sorgen; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.“ Altes Testament