Eben lag noch Schnee und schon schießen die ersten Blumen aus der Erde – das kann nur eins bedeuten – der Frühling naht! Doch woher wissen diese sogenannten Frühblüher eigentlich, dass nun ihre Blütezeit gekommen ist und wie schaffen sie überhaupt es den noch niedrigeren Temperaturen Stand zu halten?
Vom richtigen Zeitpunkt hängt natürlich viel ab, denn entfalten sie ihre bunte Pracht zu früh, könnten Nachtfröste sie zerstören, sind sie zu spät dran, könnten sie durch das Blätterdach der Bäume eventuell nicht mehr so viel Licht bekommen, welches sie aber brauchen, um sich ausreichend zu vermehren.
Wenn die Tage länger werden und die ersten Sonnenstrahlen die Erde wärmt, fällt für Schneeglöckchen, Krokus, Narzisse & Co das Startsignal. Die meisten ihrer Art sind mit Zwiebeln und Knollen ausgestattet, die als Speicherorgan und somit Eneregievorrat dienen. Beispielsweise lagern sie dort auch eigene Salze ein, die als natürliches Frostschutzmittel dienen. Wie eine innere Uhr „zählt“ die Zwiebel die Sonnenstunden und beginnt ein spezielles Eiweiß zu produzieren, welches schlussendlich andere Gene „weckt“, die zur Blütenbildung beitragen. Bei manchen Frühblühern wie z.B. den Schneeglöcken reichen sogar schon Bodentemperaturen knapp über dem Gefrierpunkt zum Wachstumsstart und es kann durchaus vorkommen, dass die ein oder andere weiße Blüte durch eine dünne Schneedecke hervorblitzt.
Gegen die spätwinterliche Kälte schützen sich die Frühblüher zusätzlich durch dichtes Laub oder niedrigem Wachstum in Bodennähe.
Neben den Zwiebelblumen gibt es aber noch andere „Frühstarter“ in der Natur. Zu den frühblühenden Stauden gehören z.B. Lenzrose und Küchenschelle, unter den frühblühenden Gehölzen kennt man Duft-Schneeball und Winter-Kirsche und selbst bei den Bäumen gibt es Arten, die die Gunst der frühen Stunde nutzen – nämlich z.B. Hasel, Ulme, Erle und Weide.