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„Ehre, wem Ehre gebührt“

Tiroler Landesregierung verleiht Helga und Horst Bast „Tiroler Adler-Orden in Silber“

Dienstag, 23. Mai 2023
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Beim Festakt zur Verleihung des Tiroler Adler-Ordens am Dienstag, den 9. Mai 2023, am Europatag, im Großen Saal des Landhauses in Innsbruck, sprach LH Anton Mattle fünf Frauen und acht Männern den Dank und das Lob des Landes Tirol aus. 

„Die Wurzeln der Geehrten mögen nicht in Tirol liegen, ihr Einsatz und ihre Verbundenheit mit unserem Land machen diese Menschen aber zu Freunden Tirols. Dafür gebührt ihnen der Tiroler Adler-Orden für besondere Verdienste. Diese hohe  Auszeichnung ist nicht aus Tirol stammenden Persönlichkeiten vorbehalten, deren Wirken von besonderer politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Bedeutung für das Land ist!“

Wohl besonders treffend die Worte unseres Tiroler Landeshauptmannes für Herrn und Frau Horst und Helga Bast, im Zillertal ob ihrer Jahrzehnte langen Bemühungen um die „Thematik der 1837 aus Religionsgründen Vertriebenen“ überall bestens bekannt.

Begonnen hat alles mit der Ahnenforschung von Helga und Horst Bast. Anfang der 80er Jahre begannen beide mit der Suche nach den Vorfahren ihrer Familien. Bei dieser Recherche stießen sie auf die Ereignisse rund um die Zillertaler Protestanten – damals Inklinanten (lutherische Protestanten) genannt -,
die Stigmatisierung, Verfolgung, Flucht und schließlich Vertreibung  um des Glaubens willen erleiden mussten. Asyl gewährte den Religionsflüchtlingen (Vertriebenen) der Preußische König Wilhelm III.  Ein großer Teil dieser Tiroler Protestanten siedelte sich im Hirschberger Tal in Schlesien (Riesengebirge) an. Weitere wanderten aus bis Australien und Südamerika.

In diese Thematik sind die Eheleute Bast eingetaucht und forschten über zwei Jahrzehnte in mühsamer und zeitaufwendiger Arbeit (Suche nach Urkunden und Archivalien unter anderem in Berlin, Innsbruck, Bresslau und Jelena Gora). Schließlich gelang es ihnen, weltweit Kontakte zu den Nachfahren der ausgewanderten Zillertaler aufzunehmen und ein Netzwerk aufzubauen, das heute über einen anspruchsvollen und höchst informativen Internetauftritt verfügt.

Zum 175. Jahrestag der Vertreibung fand zu Pfingsten 2012 unter maßgeblicher Unterstützung von Herrn und Frau Bast ein Treffen der Nachfahren aus aller Welt in Mayrhofen statt. Vertreter des Landes Tirol, der protestantischen wie der katholischen Kirche und Gäste aus unterschiedlichen Ländern nahmen an dieser denkwürdigen Veranstaltung teil.

Die Eheleute Horst und Helga Bast konnten bis zu diesem Zeitpunkt (175. Jahrestag der Vertreibung) eine Publikation – ein 700 Seiten umfassendes Werk – verfassen, in dem über die Vor- und Nachfahren, die verschiedenen Wege der Auswanderung und der Ansiedelung im heute zu Polen gehörenden Hirschberger Tal berichtet wird.

Helga und Horst Bast haben sich aber zusätzlich bei allen Aktivitäten (Gedenkveranstaltungen mit den Auswanderergemeinden Brandberg, Mayrhofen, Ramsau, Finkenberg, Schwendau und Hippach  in Mayrhofen oder Erdmannsdorf zu den Festveranstaltungen mit Ausstellung und Buchvorstellung im Europahaus Mayrhofen, Einweihung des Tiroler Hofs/Dom Tyrolksi in Myslakowice, die in den letzten Jahren im Zusammenhang mit der Thematik unserer Auswanderer stattgefunden haben), außerhalb der Genealogie (Ahnen- und Familienforschung) ehrenamtlich eingebracht und somit zur Aufarbeitung der Geschichte der 1837 Vertriebenen Großartiges geleistet.

Es gilt an dieser Stelle den beiden Geehrten, Frau Helga und Herrn Horst Bast, zur Hohen Auszeichnung durch das Land Tirol zu gratulieren und für den unermüdlichen Einsatz für die Aufarbeitung der Zillertaler Geschichte, für mehr Kausalität und Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung, zu danken. 

OSR Andreas Gredler und Georg Huber

Helga & Horst mit Anton Mattle
Helga & Horst mit DDr. Herwig van Staa

Zillertaler Zeitung

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