Am Nachmittag des Dienstag, 18. Juli, zogen plötzlich heftige Unwetter über das Zillertal. Und obwohl man vorgewarnt war, wurde man doch überrascht, mit welcher Heftigkeit dieses wütete. In kürzester Zeit wurden enorme Schäden angerichtet – und doch können wir uns glücklich schätzen, dass so gut wie „nur“ materielle Schäden entstanden sind.
Das gesamte Tal wurde von dem heftigen Sturm samt Starkregen und teilweisem Hagelschauer in Mitleidenschaft gezogen – es kam zu abgedeckten Dächern, blockierten Straßen und großen Mengen Schadholz. Ein kleiner Auszug davon:
Hart: Im Großraum Hart wurden mehrere Bäume umgerissen, wodurch einige Straßen teilweise gesperrt oder erschwert passierbar waren. Außerdem wurde bei einem Mehrparteienhaus das Dach teilweise abgedeckt und ca. 30 Meter auf die Harter Landesstraße geschleudert.
Stumm: Beim Landgasthof Linde kam das beinahe 300 Jahre alte Wahrzeichen – der um 1740 gepflanzte Lindenbaum im Hof – vom Sturm zu Fall. Dankbar, dass jedoch Familie, Mitarbeitern, Gästen und Nachbarn nichts passiert ist, freut man sich bereits ein neues kleines Lindenbäumchen zu pflanzen.
Rohrberg: Durch den plötzlichen Stillstand der Rosenalmbahn saßen mehrere Hunderte Menschen am Berg fest und mussten geborgen werden. Bevor diese mittels Shuttleverkehr ins Tal gebracht werden konnten, mussten vorerst noch die umgestürzten Bäumen, welche die Straße zur Bergstation verlegten, entfernt werden. Des Weiteren konnten noch schutzsuchende Wanderer von einer Hütte etwas oberhalb der Bergstation von den Einsatzkräften evakuiert werden.
Hainzenberg/Gerlos: Ebenso bei der Gerlossteinbahn saßen 50 Menschen am Berg fest, da auch ein Absteigen über den Forstweg aufgrund vieler umgestürzter Bäume nicht möglich war. Diese wurden dann mit den Notarzthubschraubern ins Tal geflogen. Nachdem es entlang der B165 erneut zu mehreren Windwürfen gekommen war, wurde diese wieder gesperrt.
Zellberg: Durch die heftigen Unwetter löste sich in Zellberg ein großer Felsbrocken, welcher auf die Zillertaler Höhenstraße donnerte.
Zell/Ziller: Besonders stark hat es Zell/Ziller getroffen, es wurden einige Dächer und Fahrzeuge beschädigt. Nach und nach konnten insgesamt um die 50 Einsätze bewältigt werden – die meisten davon waren eben auf abgedeckte Hausdächer zurückzuführen. Auch waren einige Verkehrswege vorerst blockiert/gesperrt.
Finkenberg: Neben mehreren Einsätzen kam es hier für die FF u.a. zu einem vermuteten Dachstuhlbrand durch eine herabfallende Stromleitung. Das abgedeckte Blechdach, welches in einer Stromleitung hängenblieb, bot für die Einsatzkräfte eine besondere Herausforderung.
Brandberg/Zillergrund: Auch die Zillergrund Alpenstraße wurde von Bäumen verlegt sowie das Fangnetz oberhalb beschädigt und musste daher gesperrt werden.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass wir uns selbst in solchen Ausnahmesituationen auf funktionierende Sicherheitsstrukturen und Einsatzorganisationen verlassen können und es gilt daher ein RIESENGROSSER DANK an alle Einsatzkräfte für ihren unermüdlichen Einsatz im Dienst der Sicherheit und des Schutzes der Bevölkerung!