„Gib dem kleinem Kind einen dürren Zweig, es wird mit seiner Phantasie Rosen daraus sprießen lassen“. Das Zitat von Johann Paul Friedrich Richter trifft auf ziemlich alle Kinder zu, die gern draußen spielen, die gerne in den Wald gehen und die viel Freude an der Natur haben.
Mit wunderbaren Wald- und Wiesen-Erlebnissen kann man diesen Kindern auch altes Kräuterwissen näher bringen. Heute ist es wichtiger als je zuvor, den Kindern und den Jugendlichen die Natur zu erklären und aus ihr zu lernen.
Bei den Kräuterführungen im Mariengarten ist den Zillertalern Heilkräuterfreunden aufgefallen, dass die TeilnehmerInnen sagten: „Das hat meine Oma auch immer so gemacht“.
Kräuter wurden bereits damals eingesetzt, um kleine bis größere Wehwehchen zu lindern oder sogar zu heilen. Dann kam die moderne Schulmedizin und altes Heilkräuterwissen wurde verdrängt. Seit Corona ist das Interesse an natürlichen Heilverfahren wieder gestiegen. Besonders junge Familien interessieren sich für heimische Kräuter und deren Verarbeitung und Anwendung. Die Herstellung und Verwendung von Oxymel boomt momentan wieder. Oxymel ist eine Mischung aus Essig und Honig. Vielerorts wird er auch Sauerhonig genannt. Diese beiden Hauptzutaten haben schon sehr viele positive Eigenschaften auf den Körper und sind leicht erhältlich und vor allem heimisch. Wenn man dem Oxymel noch Kräuter zugibt, kommen deren Heilkräfte dem Oxymel zugute. Wie man die verschiedenen Zutaten mischt und dosiert haben die TeilnehmerInnen beim Workshop im Mariengarten gelernt und waren begeistert, mit welchen simplen Handgriffen, man sich eine kleine eigene Hausapotheke ansetzen kann.
Heilkräuterwissen wollen die Zillertaler Heilkräuterfreunde auch an die Kleinen weitergeben. Beim Kinder-Workshop „Hexendiplom“ lernen die Kinder auf spielerische Weise einige Kräuter zu unterscheiden. Mithilfe von Geschichten festigen sie ihr Wissen über Gänseblümchen, Spitzwegerich, Lavendel und Co. Außerdem rühren sie eine Salbe zusammen oder stellen ein Spray gegen Zecken und Insekten her, um diese fern zu halten oder im Falle eines Stiches, dessen Schmerzen zu lindern. Bei erfolgreicher Kursteilnahme bekommen alle Kräuterzwerge ein Hexendiplom.
Im August wird die Kräuterweihe im Zillertal gefeiert. Dabei werden aber nicht wahllos irgendwelche Kräuterbuschen zusammengestellt. Tradition und Ritual haben eine große Bedeutung dabei.
Nicht nur die Kräuterfamilien spielen dabei eine Rolle, sondern auch die Anzahl der verschiedenen Kräuter im Strauß haben eine spirituelle, mystische und auch magische Bedeutung. Diese erklärt FNL-Kräuterexperte Richard Rieser beim Workshop am 12.08.2023 im Mariengarten.
Alle Workshops und Kurse sind anmeldepflichtig unter Tel. 0664 / 73 14 57 33 oder .