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„Klimafreundlich & schnell umsetzbar“

Mittwoch, 23. August 2023

Die Zillertalbahn verbraucht derzeit fast 900.000 Liter Diesel im Jahr und stößt mehr als 2.300 Tonnen CO2 aus. Außerdem kommt das Wagenmaterial im Personenverkehr an das Ende seiner Lebensdauer. Die Modernisierung und Dekarbonisierung ist also das Gebot der Stunde. Dipl.-Ing. Dr.techn. Alexander Trattner, wissenschaftlicher Leiter der HyCentA Research GmbH, erläutert die Vorteile einer wasserstoffbetriebenen Zillertalbahn.

Die Umsetzung einer modernen und klimafreundlichen neuen Zillertalbahn hat oberste Priorität. Denn Untersuchungen zeigen, dass die Bestandsflotte nur mehr bis höchstens 2028 eingesetzt werden kann. „Eine wasserstoffbetriebene Zillertalbahn hätte den Vorteil, dass sie als einzige Variante schon bis 2027 in Betrieb gehen kann“, erläutert Dipl.-Ing. Dr.techn. Alexander Trattner, wissenschaftlicher Leiter der HyCentA Research GmbH. Das HyCentA am Campus der TU Graz ist die einzige außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Österreich, die sich ausschließlich mit der Forschung und Entwicklung von grünen Wasserstofftechnologien beschäftigt. 

Seit der Gründung im Jahr 2005 führt das HyCentA mit führenden Unternehmen und wissenschaftlichen Partnern gemeinsame Projekte zur Erzeugung, Verteilung, Speicherung und Anwendung von erneuerbarem Wasserstoff durch. 

Aktiver Klimaschutz

Der Experte streicht auch den Klimaaspekt der Wasserstoffvariante hervor. „Je schneller die Zillertalbahn dekarbonisiert wird, desto früher ist es möglich, große Mengen an CO2 einzusparen und damit einen aktiven Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten. Die Wasserstoffbahn ist am schnellsten umsetzbar und daher auch die klimafreundlichste Lösung.“ In Summe weist die Wasserstoffvariante einen sehr geringen CO2-Fußabdruck auf. 

Ein Aspekt, auf den Trattner aufmerksam macht, ist die Netzstabilität: „Bei der Wasserstofflösung können Überschüsse aus den Wasserkraftwerken des Tals in der Elektrolyse zu grünem Wasserstoff verwertet werden. Andere Lösungen sind eher netzbelastend, da die Ladung dann erfolgen muss, wenn die Oberleitungsvariante fährt oder wenn am Abend die Akkuvariante nicht in Betrieb ist.“

Modularer Aufbau

Für einen technisch verlässlichen Betrieb sorgt der modulare Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur und der Züge. Durch mehrere Anlagen ist Wasserstoff auch dann verfügbar, wenn eine Elektrolyseeinheit ausfallen sollte.

Zukunftsfähige Mobilität

Fest steht, dass eine finale Entscheidung zur Modernisierung der Zillertalbahn von großer Bedeutung ist. Die Wasserstoffvariante bietet viele Vorteile, was auch Forschungseinrichtungen wie HyCentA unterstreichen. Unabhängig von der gewählten Technologie ist die Neugestaltung der Zillertalbahn ein bedeutender Schritt hin zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Mobilität in der Region.

Zillertaler Zeitung

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