Inklusion möchte, dass Menschen mit Beeinträchtigungen selbstverständlich Teil der Gesellschaft sind. Der Schlüssel für Inklusion liegt in der selbstbestimmten Gestaltung des Alltages von Menschen, die mit einer Behinderung leben, sei dies beim Wohnen, in der Freizeit oder der Arbeit.
Herkömmliche Tagesgestaltung
Viele Menschen, die mit einer Einschränkung leben, finden in den sozialen Einrichtungen der Behindertenhilfe einen Platz der gut für sie passt und verbringen ihren Tag, und oft auch die Nacht dort. Es gibt viele verschiedene Angebote und Arbeitsschwerpunkte in den Einrichtungen. Meist liegt der Betreuungsschlüssel in diesen Gruppen bei ca. sechs Menschen mit Unterstützungsbedarf und zwei BetreuerInnen. Die Tagesgestaltung hängt auch davon ab, wieviel Unterstützung jemand braucht. Je mehr Unterstützung eine Person benötigt, desto weniger bleibt am Ende für andere Personen übrig.
Was ist Persönliches Budget
Nicht alle Menschen mit Behinderungen passen in die vorhandenen Strukturen sozialer Einrichtungen, haben dort aufgrund von fehlenden Kapazitäten keinen Platz, oder wollen ihr Leben in einem anderen Umfeld gestalten. Sie können über das Persönliche Budget, das ist eine direkte Geldleistung des Landes Tirol für den Menschen mit Behinderungen, ihr Leben selbst z.B. in ihrer häuslichen Umgebung bzw. nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten. Mit dieser Geldleistung können Menschen mit Behinderungen oder deren Angehörige das Personal selbst anstellen, das ihnen bei der Gestaltung bzw. Bewältigung des Alltags helfen soll.
Pflegende Angehörige
Für Eltern, deren erwachsene Söhne und Töchter mit Behinderungen in den hiesigen Einrichtungen aus verschiedensten Gründen keinen Platz finden, haben über das Persönliche Budget die Möglichkeit, ihre erwachsenen „Kinder“ selbstständig ins Leben zu entlassen. Falls die erwachsenen Söhne und Töchter noch zu Hause leben, soll das Persönliche Budget auch eine „Entlastung“ für die pflegenden Angehörigen sein oder ihnen ermöglichen, wieder arbeiten zu gehen.
Persönliche Assistenz
Menschen mit Behinderungen, die ihre AssistentInnen selbst anleiten können bzw. ihnen selbst mitteilen können, was praktisch zu tun ist (z.B. Kochen, Körperpflege u.v.m.), können Laien (Menschen ohne Ausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich) anstellen. Das nennt man Persönliche Assistenz.
Mobile Begleitung
Menschen mit Behinderungen, die wenig oder keine Anleitungskompetenz haben, bspw. Personen mit Lernschwierigkeiten, einer psychiatrischen Diagnose oder mit einer Erwachsenenvertretung, benötigen Fachpersonal aus dem Sozial- oder Gesundheitsbereich. Dies nennt man Mobile Begleitung.
Zu diesen Berufen zählen zum z.B. das Studium der Erziehungswissenschaften oder der Psychologie, PflegeassistentInnen und PflegefachassistentInnen, diplomierte Gesundheits- und KrankenpflegerInnen oder auch AbsolventInnen der Sozialpädagogik in Stams sowie der Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB-Tirol).
Elisabeth Sch., MA
Mutter einer Tochter mit hohem Unterstützungsbedarf, Mobile Begleiterin über das Persönliche Bugdet, Erziehungswissenschaftlerin
Suche nach AssistentInnen
Nicht nur im Zillertal, sondern in ganz Tirol findet man kaum noch Fachpersonal. Deshalb ruft eine Familie mit diesem Artikel dazu auf, sich bei ihnen zu melden. Ihre Tochter mit Lernschwierigkeiten würde gerne ihren Alltag selbstbestimmt mit dir gestalten.
Die junge Frau (21) geht gerne spazieren und liebt Pferde, die sie öfter besuchen möchte. Wenn du also eine Ausbildung im Sozial- & Gesundheitsbereich hast, dann melde dich bitte unter Tel. 0650 / 600 22 26.