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Alles hat seine Zeit – Zeit zum „Pfiat di“ sagen

Mittwoch, 4. Oktober 2023

Alle Veränderungen, sogar die Meistersehnten, haben ihre Melancholie, denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst. Wir müssen einem Leben „Lebewohl“ sagen, bevor wir in ein anders eintreten können.“ – Anatol France, franz. Dichter

Mein Dienst als Pfarrsekretärin begann im Herbst 1998.  Es wurden insgesamt 25 Jahre in der Pfarre. Wie alles begann…  Damals mit einem Gespräch, bei einem Elternabend im Kaffee Dengg. Pfarrer Alois Moser, der gerade seine 1. Dienststelle als Pfarrer startete, war auf der Suche nach einer Pfarrsekretärin. 

Es gab damals noch keine Kinder-Betreuungseinrichtungen, so bekam ich die Stelle als Pfarrsekretärin. Ich hatte zwar eine abgeschlossene Ausbildung als Hotelkauffrau, aber als alleinerziehende Mutter eine Ganztagsstelle zu beginnen, war für mich nicht möglich. Nach zweimonatiger Einarbeitung meinte Pfarrer Alois, jetzt lassen wir es losgehen. Zu Beginn noch mit der Schreibmaschine, aber schnell hatte ich meinen Computer von daheim in der Pfarre.

Es waren ca  850 Täuflinge, ungefähr 1.000 Beerdigungen  und vielleicht 160 Trauungen, unzählige Firmungen und Erstkommunionen, die ich in Mayrhofen begleitet und in den Matriken aufgenommen habe. Das Buchhaltungsprogramm, anfangs händisch, danach wurde es laufend einige Male erneuert.

Es gab viele Umbauten. Der komplette Umbau im Pfarrhof (im Jahr 2000),  die Kirchenrenovierung (2011) unser Kirchturm (2012) und noch vieles mehr. Sehr bedauerlich war damals der Pfarrhof Brand im Jahr 2008. 

In Brandberg waren es in all den  Jahren, 150 Taufen, 100 Trauungen und 60 Beerdigungen. Auch in Brandberg gab es viele Umbauten. Das Mesnerhaus, der Widum oder die Pfarrkirche. Die Kirchenrenovierung in Brandberg begann im Mai 2023 und endete im September mit einer feierlichen Einweihung.

Ich bedanke mich zutiefst für euer Vertrauen, für die vielen netten Gespräche, sei es in der Kanzlei oder am Telefon. Eure Messen für eure lieben Verstorbenen einzutragen, habe ich besonders geschätzt. 

Ein besonderes DANKE  an Pfarrer Alois Moser, an Herrn Pfarrer Jürgen Gradwohl und an unsere Pfarrgemeinde- und Kirchenräte. Ich danke allen, auch in der Diözese, die mit mir gemeinsam diesen Weg gegangen sind. Es war mir eine Ehre, eure Pfarrsekretärin zu sein. Pfiat enk.

Johanna Knauer


Es Weggiah ischt a‘ Pfiat di‘ sag‘n.
Ischt a‘ hachter Gong.

Alles war am so vertraut,
so viel Jahre lang.

Pfiat di‘ sag‘n ,
ischt Neubeginn.
Hoaßt andacht weitargiah.

Des hoaßt andre Mensch‘n treff‘n,
sie kennenlearnen und verstiah!

Tuat‘s iatz a‘ weah, an Heachz‘n drin,
all‘s an Leb‘n, hat sein Sinn.

Es geit so viele Stationen
af insang Weg, aso is eb‘n.

Aber es geit a‘Mensch‘n,
dia allweil es Beschte geb‘n.

Es Weggiah, ischt a‘pfiat di‘ sag‘n,
aber ach a‘ Huamkemmen, nach Woch‘n und Tag‘n.

Maria Fankhauser, Tux

Zillertaler Zeitung

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