Seit Freitag, 24. November gibt es wieder den täglichen Lawinenreport vom Lawinenwarndienst (LWD) des Landes Tirol. Unter www.lawinen.report sind die aktuellen Infos kostenlos abrufbar.
Der LWD Tirol sammelt, evaluiert und interpretiert eine Vielzahl an schnee- und lawinenrelevanten Informationen. Ein gutes Netzwerk an Beobachtern ergänzen die Wetter-, Wind- und Schneestationen mit täglichen Beobachtungen, Stabilitätstests und Schneeprofilen im Gelände. Im Zillertal sind dies die Bergführer Norbert Pichlsberger, Andreas Wierer und Florian Wechselberger, die regelmäßig wichtige und verwertbare Informationen an die Zentrale ins Landhaus melden. Zusätzlich hat die Verbund AG für ihre Kraftwerks-Infrastruktur einen eigenen Lawinenwarndienst, der auch mit dem LWD Tirol zusammenarbeitet. Für Gemeinde-, Bezirkseinsatzleitungen und Lawinenkommissionen sind die Daten und Prognosen genauso wertvoll, wie für Wintersportler. Gemeinsam mit den EUREGIO-Partnern Südtirol und Trentino wird täglich um 17.00 Uhr ein Lawinenreport als Vorhersage der Lawinengefahr für den Folgetag erstellt. Ergänzt wird der Lawinenreport von einem zumindest wöchentlichen Online-Blog.
„Der Lawinenwarndienst des Landes Tirol ist ein Garant für mehr Sicherheit in den Tiroler Bergen und arbeitet laufend daran, zum Thema Lawinengefahr zu informieren und Wintersportbegeisterte zu sensibilisieren“, dankt Sicherheitslandesrätin Astrid Mair allen MitarbeiterInnen. Die Land Tirol-App mit aktivierter Push-Nachrichten-Funktion informiert Handy-Nutzer bei großer Lawinengefahr zusätzlich.
Aktuell ist der instabile Aufbau der Altschneedecke (Schneeschichten sind nicht miteinander verbunden) das Haupt-Lawinenproblem. Außerdem verstärken Neuschnee und durch starken Wind verursachte Triebschneepakete die Lawinengefahr in hohen Lagen. In niederen Lagen muss man mit Gleitschneelawinen rechnen, die auch Verkehrswege stilllegen und Infrastruktur beschädigen können (Stand Anfang Dez. 2023). Triebschneepakete können bereits durch geringe Zusatzbelastung gestört werden und als sogenannte Schneebrettlawine abgehen.
Sicherheit am Berg bedeutet sorgfältige Tourenplanung, aktuelle Empfehlungen ernst nehmen und Zurückhaltung im Gelände.
Florian Wechselberger, Bergführer