Wir haben uns an die Kreuze am Straßenrand, auf den Berggipfeln, in den Kirchen, in Häusern und als Schmuckstück gewöhnt. Wer von uns nimmt sie noch bewusst wahr? Aber das Kreuz ist Symbol für ein Ereignis, das für viele Menschen große Bedeutung hatte und hat. Deshalb ist es wichtig, immer wieder über das Kreuz nachzudenken.
Das Kreuz war für die heidnische Antike das Instrument für die schändlichste Form der Todesstrafe, für die Christen durch Christi Auferstehung zum Zeichen des Christussieges und Christuslebens geworden. Seit dem 2. Jahrhundert an christlichen Gräbern und dergleichen nachgewiesen, gewinnt die Darstellung des Kreuzes seit dem 4. Jahrhundert stark an Bedeutung. Viele Gegenstände der Kirchenausstattung werden mit Kreuzen geschmückt.
Der Kreuzweg
Der Kreuzweg ist eine volkstümliche Andachtsform, entstanden aus Umgängen, auf denen man in Jerusalem unter Führung der Franziskaner seit dem 14. Jahrhundert die Heiligen Stätten besuchte. Im Abendland brachte man an geeigneten (meist)hügeligen Stellen Nachbildungen. Zunächst waren nur Ausgangspunkt (Burg Antonia) und Endpunkt (Kalvarienberg) dargestellt. Bald fügte man Gebetshalte (Stationen) auf der Strecke ein. Die heutigen 14 Stationen sind seit dem 16. Jahrhundert bezeugt und gehen auf den Jerusalemer Brauch zurück. Etwa um 1700 begann man, auch im Kircheninneren Kreuzwege zu errichten, indem man an den Wänden 14 Stationen markierte. An manchen Kirchen, wie z.B. in Bruck, sind auch an den Außenwänden Kreuzwegstationen angebracht. Meist finden an den Freitagen in der Fastenzeit in den Kirchen Kreuzwegandachten statt.
In Aschau wird am 8. und 15. März (15.00 Uhr) der Kreuzweg von Diakon Toni Höllwarth sogar gesungen.