Am 19. März feiern wir in Tirol – wie auch in Kärnten, der Steiermark und Vorarlberg – den Tag unseres Landespatrons, den Josefstag. Im Jahr 1968 wurde der 19. März als
gesetzlicher Feiertag in Österreich abgeschafft, in den oben genannten Bundesländern ist der Josefstag schulfrei, Ämter und Behörden haben geschlossen.
Der Festtag des hl. Josef ist erst 1479 durch Papst Sixtus IV. in die Kirche eingeführt worden. Und auch der Kult um Josef gelangte erst im 9. Jahrhundert aus dem Osten in unsere Breitengrade. Hier wurde er von den Franziskanern sehr gefördert; zu höchster Blüte kam er in der Barockzeit. Seit 1714 ist der Tag des hl. Josef ein gesamtkirchlicher Feiertag. Papst Pius IX. ernannte ihn 1870 zum Schutzpatron der gesamten katholischen Kirche. Papst Pius XII. erklärte 1955 den traditionell sozialistischen Arbeitertag, den 1. Mai, zusätzlich zum Tag des „Arbeiters Josef“. Lange Zeit aber wurde Josef nur eine Nebenrolle unter den Heiligen zugewiesen. Anhand dessen, was in der Bibel über ihn steht, stellt man ihn sich am ehesten als bescheidenen, aber verantwortunsvollen Mann vor, der still und bedacht für das Nötigste sorgt. Für die stille, unauffällige Größe der Seele, für die tägliche Treue im Kleinen, für selbstverständliche Pflichterfüllung, für Gewissenhaftigkeit und Ehrlichkeit, haben wir heute nicht viel übrig. Und manche Eigenschaften, die noch unseren Vätern höchstes Lob bedeutet hätten, kommen uns überholt, langweilig, ja peinlich vor. Wer z.B. will noch fromm, gottesfürchtig und pflichtbewusst sein? Gerade dies aber können wir vom hl. Josef sagen. Gerade dies machte ihn für Gott so vertrauenswürdig, dass er ihm seinen einzigen Sohn anvertraute. Der hl. Josef gilt als Schutzpatron der Arbeiter (vorrangig der Zimmerleute), der Ehepaare, der Familien und der Kinder. Auch ist er Patron der Sterbenden und sorgt für einen guten Tod.