Ostern bildet den Mittelpunkt unseres Glaubens: Jesus ist von den Toten auferstanden! Das Leben besiegt den Tod. Um die Auferstehung Jesu von den Toten drehte sich schon alles bei der ersten Generation der Christen. Ostern ist das älteste Fest, das die Christen regelmäßig begangen haben. Im Laufe der Jahrhunderte bildete sich mit der Fastenzeit eine Phase der Vorbereitung heraus.
Die Karwoche, auch Heilige Woche genannt, ruft die Erinnerung an wichtige Stationen im Leben Jesu wach: Begeisterung und Verrat, Leiden und Freude sollen die Gläubigen nachempfinden, das letzte Abendmahl, die Gefangennahme Jesu, seine Kreuzigung und seinen Tod.
Der Palmsonntag ist der Auftakt der ereignisreichen Woche vor dem Osterfest. Er erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem. Damals rissen die Menschen Zweige von den Bäumen ab und warfen sie Jesus auf den Weg oder winkten damit. Schon um das Jahr 400 haben sich die Christen von Jerusalem nach dem Bericht der Pilgerin Egeria am Nachmittag dieses Tages auf dem Ölberg versammelt, wo sie einen ausgedehnten Wortgottesdienst hielten, um dann gegen Abend den Bischof in feierlicher Prozession in die Stadt zu geleiten, wobei die Kinder Oliven- und Palmzweige in den Händen trugen. Dieser Ritus fand bald auch in anderen Kirchen des Ostens Nachahmung, in Gallien und Spanien ist er für das 8. Jahrhundert als Brauch vor der Messfeier bezeugt. Die Palmzweige wurden dann gesegnet und hernach auf den Feldern, in Stall und Wohnung aufgesteckt, wohl in Verchristlichung eines alten Frühlingsbrauchtums.
Den Höhepunkt erreicht die Karwoche in der Feier der „drei österlichen Tage vom Leiden und Sterben, von der Grabesruhe und der Auferstehung des Herrn“, das sind Gründonnerstag, Karfreitag und die Osternacht. Diese drei Tage gehören untrennbar zusammen. Deswegen bilden die drei Gottesdienste an diesen Tagen eine Einheit; sie sind eigentlich ein einziger Gottesdienst.