Große Begeisterung für ein amüsantes Lehrstück der Tiroler Geschichte von Felix Mitterer.
Was passiert, wenn „inser Felix“ die Tiroler Helden und eine Heldin als Zombies auferstehen lässt, um wieder einmal das Landl zu retten und sie anhand der Piefke Saga die Zeit und die Menschen kritisch unter die Lupe nehmen? Mitterer nimmt dabei auch dem Hofer, dem Haspinger, dem Speckbacher und der Lebzelter Mariandl ihren unantastbaren Heiligenschein, entglorifiziert sie und zeigt sie als das, was sie wirklich waren, nämlich derbe, naive, wenn auch aufrechte menschliche Gestalten.
Wichtiger Teil der szenischen Lesung ist die geniale musikalische Begleitung von Juliane und Siggi Haider.
Fazit ist: „Unserem Felix“ gelingt es immer wieder, Schwächen der Gesellschaft (nicht nur der Tiroler) aufzuzeigen und ohne erhobenem Zeigefinger humoristisch aufzuarbeiten.
Klaus Rohrmoser bringt hervorragend den noch immer rebellischen Hofer auf die Bühne. Ganz wunderbar Lisa Hörtnagl als Pfeife rauchende, abgeklärte Lebzelter Mariandl, Francesco Cirolini mimt ausgezeichnet den temperamentvollen Wildschütz Speckbacher und Tom Halder zeigt beeindruckend den fanatischen Pater Haspinger.
Das Ensemble bringt den spritzigen Text Mitterers pointiert auf die schlichte Bühne. Zum langen Schlussapplaus wuden auch der Autor, Felix Mitterer und Ludwig Dornauer, als Darsteller in der Piefke Saga auf die Bühne gebeten und gefeiert.