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Benefiztour endete mit Notruf am Heilig-Geist-Jöchl

Fahrrad-Schülergruppe samt Lehrkräften musste per Hubschrauber gerettet werden

Donnerstag, 11. Juli 2024
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Am Dienstag, den 2. Juli 2024 startete eine deutsche Schülergruppe mit zwei Lehrpersonen (beide 39 Jahre alt) und fünf weiteren Erwachsenen im Rahmen einer Projektarbeit in Furth in Bayern eine Benefiz-Alpenüberquerung mit ihren Fahrrädern mit dem Zielort Jesolo in Italien. 

Bei dieser Radtour mit dem Namen „Über die Alpen für Sternstunden“ handelte es sich nicht um eine gewöhnliche Schüler-Klassenfahrt, sondern um eine Benefiz-Aktion mit dem Bayerischen Rundfunk und unter der Patenschaft von Harry G. einem bayrischen Kabarettisten. Ziel war es, Geld für kranke Kinder und Kinder mit Behinderung zu sammeln.

Doch mit der Alpenüberquerung wurde nichts. Denn die Etappe, die am Donnerstag um 9.00 Uhr in Zell am Ziller gestartet wurde und in den Zillergrund sowie über das „Heilig-Geist-Jöchl“ bis hinunter nach Prettau in Südtirol führen sollte, entpuppte sich als unüberwindbare Challenge.

Bereits ab einer Seehöhe von 2.000 Metern stieß die Gruppe auf etwa einen halben Meter tief, gefrorenen Schnee. Aufgeben? Fehlanzeige! Die Fahrräder mussten ab diesem Zeitpunkt bis hinauf auf das 2.662 Meter hohe „Heilig-Geist-Jöchl“ getragen werden. Nachdem sich die erschwerten Bedingungen jedoch auch auf der Südseite des Berges nicht besser darstellten, brach der Gruppenleiter die Tour ab und setzte einen Notruf ab. 

Ein selbständiger und sicherer Abstieg war nämlich für die „Fahrradpioniere“ aufgrund von Erschöpfung und der fortgeschrittenen Stunde nicht mehr möglich und so wurden alle 18 Personen von der Besatzung des Polizeihubschraubers gerettet und unverletzt bei der Sulzenalm abgesetzt, wo sie von der Bergrettung Mayrhofen übernommen und sicher ins Tal begleitet wurden.

„Fahrradrettung“ – ein etwas anderer Bergrettungseinsatz!

Schüler und Lehrer wurden zwar gerettet und sicher ins Tal gebracht, doch die Fahrräder der Gruppe blieben alleine auf über 2.660 Metern bei eisigen Temperaturen zurück. Und so kam es am Samstag, den 6. Juli für die Männer der Bergrettung Mayrhofen zu einem weiteren Einsatz der besonderen Art.

Frühmorgens um 6.00 Uhr ging es für die Bergretter aus Mayrhofen los, hinauf zum „Heilig-Geist-Jöchl“, um die hinterlassenen Mountainbikes vom Berg zu holen. Oben am Joch angekommen waren die Bedingungen alles andere als einfach, denn es war kalt und föhnig. Dennoch machten sich 14 BergretterInnen an die schweißtreibende Arbeit und mussten 18 schwere Bikes (einige Bergretter gleich mit zwei Rädern) über Felsblöcke und den steilen Wanderweg hinunter tragen bzw. schieben. Die Fahrräder wurden anschließend zur Ortsstelle der Bergrettung Mayrhofen gebracht. Gegen Mittag konnte dann dieser „Bergrettungseinsatz der besonderen Art“ abgeschlossen werden.

Zillertaler Zeitung

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