„Bei uns kann man Krimis, Thriller, Kinderbücher, Zeitschriften, Kinderspiele und CDs ausleihen.“, verrät Annemarie Fleidl beim Rundgang durch die Bibliothek im Gemeindehaus von Hippach-Schwendau.
Sie gehört zum fünfköpfigen Team der Lebenshilfe, das neben einem ehrenamtlichen Team hier arbeitet. Und da gibt es immer viel zu tun. Schließlich müssen die ausgeliehenen Bücher und Titel immer wieder sorgfältig eingeräumt werden. Dabei helfen ihr die Kolleginnen und Kollegen – wie zum Beispiel Kurt Kerschdorfer. Der „Tausendsassa“ im Team arbeitet an vielen Standorten der Lebenshilfe im Zillertal mit und übernimmt heute das Scannen der Bücher, bevor sie über den Ladentisch gehen. „Ich kann alles!“, sagt der selbstbewusste Mann und lacht. Denn Humor ist dem Team wichtig, und gute Laune steckt bekanntlich an. „Was gibt’s Neues?“, fragt eine Stammkundin und steuert zielstrebig das Regal mit den Neuerscheinungen an. „Viel!“, strahlt Annemarie und drückt ihr einen dicken Liebesroman in die Hand. Sie selbst ist keine Vielleserin, freut sich aber immer, wenn neue Ware eintrifft und katalogisiert werden muss. „Hier haben wir unsere eigene Leseecke für die Kinder.“, sagt Annemarie und zeigt auf einen Platz neben ihrem Arbeitstisch. Dort nutzt die leidenschaftliche Handarbeiterin jede ruhige Minute, um verschiedene Postkarten von Hand zu besticken und zu verzieren. „Das sind richtige Kunstwerke.“, sagt sie und führt uns zu einem Ständer mit vielen verschiedenen Grußkarten und selbst gestalteten Tragetaschen. Selbst das Geschenkpapier wird mit eigenen Motiven bemalt und erhält so eine besondere Note. Auf die Frage, ob sie ihren Traumjob gefunden habe, antwortet sie: „Ja, schon.“ und spricht gleich eine Einladung an alle aus. „Kommt doch mal bei uns vorbei!“.
„Die Lebenshilfe möchte Menschen mit Behinderungen und ihre Arbeitsleistungen sichtbar machen und Begegnungen ermöglichen. Dafür setzen sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tagtäglich ein.“, sagt Waltraud Haberl, Regionalleiterin der Lebenshilfe Tirol in Schwaz und im Zillertal, die sich über jede Bewerbung und jeden neuen Zivildiener freut.
Darüber hinaus kämpft die Lebenshilfe Tirol seit vielen Jahren dafür, dass Menschen mit Behinderungen in den „Werkstätten“ ein Gehalt statt Taschengeld bekommen. In Kärnten gibt es dazu bereits ein Pilotprojekt und auch auf Bundesebene wird nach Lösungen gesucht. „Arbeit ist ein Menschenrecht und dazu gehört auch, dass Menschen mit Behinderungen selbst versichert sind und auch mal auf Urlaub fahren oder in Pension gehen können.“, so Waltraud Haberl.
Übrigens: Die Bibliothek in Hippach-Schwendau ist von Montag bis Freitag geöffnet.
Mehr Infos unter: www.hippach.bvoe.at