Canyoning liegt nicht nur voll im Trend, es ist ein überaus spannender und faszinierender Sport, der auch bei uns viel und gerne praktiziert wird. Zahlreiche professionelle Anbieter von Canyoningtouren sorgen mit ihren bestens ausgebildeten Guides sowohl bei Gästen als auch bei Einheimischen immer wieder für atemberaubende Erlebnisse in den wasserdurchfluteten Schluchten des Zillertales.
Aber auch viele private Canyoning-Fans sind in diesen Schluchten des Zillertales anzutreffen. So auch zwei in Innsbruck wohnende Spanier, die sich am Nachmittag des 12. August 2024 an eine ganz besondere Strecke heran wagten: Die Tuxbachklamm! Sie zählt zweifelsohne zu den anspruchsvollsten und selektivsten Strecken weit und breit. „Diese Strecke ist zwar als Conyoning-Tour deklariert, erfordert allerdings auf Grund ihres Schwierigkeitsgrades enorm viel Erfahrung und Kondition. Ein weiterer, schwer zu kalkulierender Faktor ist dabei der oft schnell wechselnde Wasserstand, hervorgerufen durch den Betrieb der Wasserkraftwerke“, weiß Florian Eder, Bereichsleiter „Canyoning“ beim Bergsportführerverband Zillertal zu berichten und weiter: „Die zwei Spanier waren absolute Profis auf diesem Gebiet und sind auch bestens ausgerüstet auf der Höhe vom Gasthof Persal/Finkenberg in die Schlucht eingestiegen. Etwa 100 m nach der Friedhofsbrücke in Finkenberg verletzte sich einer der Beiden bei einem Sprung so schwer, dass sie gegen 15.15 Uhr bei der Leitstelle Tirol einen Notruf absetzten.“
Bergrettung und Wasserretter mussten sich rund 90 Meter über eine Felswand in die Klamm abseilen. Nach der Erstversorgung wurden die Beiden sowie die Ersthelfer bei brütender Hitze und unter enormer Kraftanstrengung aus der Schlucht heraufgezogen. Nach der weiteren medizinischen Versorgung vor Ort durch die Bergrettungsnotärztin wurde der Patient mit dem Rettungsdienst in das Bezirkskrankenhaus Schwaz gebracht. Insgesamt standen bei der knapp 3 Stunden dauernden Rettungsaktion 14 Berg- und 6 Wasserretter im Einsatz.