von Sepp Rauch, Zell am Ziller
Das Rosenkranzfest zu Ehren der Heiligen Mutter Gottes „Rosenkranzkönigin“, wird am ersten Sonntag im Oktober in der Pfarre Zell am Ziller wohl „einmalig“ im ganzen Tal gefeiert.
Begonnen wird um 6.00 Uhr mit einem dreimaligen Böllerknall, der eine günstige Witterung erwarten lässt. Nach dem Festgottesdienst findet über die Zellfelder die Prozession statt. Um 8.45 Uhr wird mit dem Einzug der Bundesmusikkapelle Zell unter Stabführung von Kapellmeister Fritz Joast, die Schützenkompanie unter dem Kommando von Hauptmann sowie dem Kommandanten des Zillertaler Schützenregiments Major Joachim Fuchs angeführt. Nach diesen zwei Paradeformationen bilden die verschiedenen Vereine unserer Pfarre mit ihren Fahnen die Marschfolge. Die Freiwilligen Feuerwehren von Zell, Hainzenberg und Ramsau sowie die Betriebs-Feuerwehr Gerloskraftwerk Rohrberg und der Veteranen- und der Theaterverein begeben sie sich in Reih und Glied in die „Dekanatspfarrkirche“.
Um 9.00 Uhr begann in der festlich geschmückten, wunderschönen Kirche, im „heimlichen Dom des Zillertales“, der Festgottesdienst in Anwesenheit zahlloser Gläubiger, zelebriert von unserem hochwürdigen Herrn Dekan Ignaz Steinwender und musikalisch umrahmt von der Zeller Bundesmusikkapelle. Es war für jeden Besucher ein Erlebnis. Mit seiner eindrucksvollen Predigt über den Wert und Sinn des Festes verlieh Dekan Dr. Steinwender mit aufmunternden Worten dieser würdigen Feier zu Ehren der Rosenkranzkönigin „eine Krone“.
Die Rosenkranz-Prozession wird in Zell seit dem frühen sechszehnten Jahrhundert gefeiert.
Nach dem Gottesdienst ging es dann bei herrlichem Wetter mit dem „Allerheiligsten“, getragen vom Herrn Dekan in Gottes freier Natur. Vor dem festlich geschmückten Altar beim „Hotel Bräu“ hielt die Prozession zur ersten Station. Ein „Evangelium und Gebet“, um den Segen Gottes zu erhalten, musikalisch umrahmt vom Kirchenchor und der Musikkapelle. Den Abschluss dieser Zeremonie bildeten die Schützen mit einer Ehrensalve, auf deren exakte Ausführung jeder einzelne Schütze stolz sein kann. Unter fachkundiger Führung und Anleitung von Markus Emberger und Assistenz der Feuerwehr ging es entlang der Bahnhofstraße zur zweiten Station „Zellfeldkreuz“ und danach weiter zum alten Schulhaus auf dem Schulhausplatz zur dritten und letzten Station der eigentlichen Prozession zu Ehren der verehrungswürdigen „Rosenkranzkönigin“.
Ein weiterer Höhepunkt an diesem vom „lieben Herrgott und der Gottesmutter“ geschenkten Tag wurde der Besuch des Alten-Wohn- und Pflegeheim Zell am Ziller. Das Freigelände dieser so wertvollen Einrichtung bietet für alle möglichen Veranstaltungen, seien es kirchliche, weltliche oder zum Wohle der Bewohner, die allerbeste Voraussetzung.
An diesem Tag nutzten die Schützen diese Einrichtung zur Ehrung langjähriger Mitglieder, Angelobung von Jungschützen und neuen Marketenderinnen. Die erste Salve galt für die Geehrten und die zweite dem hochwürdigen Herrn Dekan sowie den Ehrengästen. Hervorheben möchte ich die Darbietungen der Kompanie, die jeden Fachmann in Staunen versetzt hätte. Die Bundesmusikkapelle bereitete den zahlreich erschienenen Gästen und Bewohnern mit einem abschließenden Konzert einen unvergesslichen Tag und wohl auch den Mitarbeitern eine willkommene Abwechslung in ihrem mühevollen Alltag – eine Öffnung dieses Hauses von „außen nach innen und innen nach außen“ für Verwalter Klaus Mair, Pflegedienstleiter Siegfried Schwaiger und deren gesamtes Team. Nicht nur Klaus Mair persönlich, auch seine Zusammenarbeit mit Bürgermeister Robert Pramstrahler als Obmann der „Franz-Josef Stiftung“ ist vorbildlich. Allen Beteiligten sieht man es an, dass es für sie nicht nur eine Arbeit ist, sondern eine Lebensaufgabe darstellt.
Abschließend möchte ich meinen Beitrag mit einem Vers aus Schillers „Lied von der Glocke“ beenden: „Soll das Werk den Meister loben! Doch der Segen kommt von oben.“ Möge „Gottes Segen“ über dieses Werk und ihre Mitarbeiter seine schützende Hände halten.
Zum Schluss ein Wort an die hohe Politik: „Schaffen Sie endlich eine Grundlage, dass diese wertvollen Mitarbeiter die entsprechende Bezahlung bekommen, die ihnen zusteht!“