Am 15. Oktober machten sich die Pensionisten von „Aktiv-Leben-Mayrhofen“ gemeinsam mit Teilnehmern aus unserer Pfarre und Herrn Pfarrer Mag. Jürgen Gradwohl auf den Weg in den Süden.
Über die Gerlos, Osttirol (mit einer kurzen Kaffeepause) und den in der Nähe von Sexten zwischen Südtirol und Venetien gelegenen Kreuzbergpass war das erste Ziel Longarone, wo wir unser (üppiges) Mittagessen einnahmen. Dieser Ort erlangte 1963 traurige Berühmtheit, als ein gewaltiger Bergsturz den Vajont-Stausee zum Überschwappen brachte, wodurch der gesamte Ort ausgelöscht wurde und ca. 2.000 Menschen ums Leben kamen. Heute leben wieder über 5.000 in der vom Schicksal so sehr betroffenen Gemeinde.
Beim nächsten Ziel, der Prosecco Kellerei „Canevel“ in Valdobbiadene, erfuhren wir einiges über die Herstellung des Prosecco und dessen Prädikate „Brut“, „Extra Dry“ und „Dry“. Wir verkosteten auch 3 verschiedene Arten, zusätzlich stand noch Speck und Käse bereit. Nach einer Kellerführung kaufte so mancher als „Mitbringsl“ ein paar Flaschen. Nun ging es zum eigentlichen Ziel, zum Hotel „Filanda“ in Cittadella. Hier gab es zum dritten Mal an diesem Tag ein ausgiebiges Mahl. Fazit des ersten Tages: Viele Kurven, viel zu essen und eine interessante Führung. Cittadella, eine italienische Gemeinde mit knapp über 20.000 Einwohner in der Provinz Padua, Region Venetien, wurde im 13. Jh. als militärischer Vorposten Paduas gegründet. Das Stadtbild wird geprägt von der fast vollständig gut erhaltenen, renovierten und begehbaren Stadtmauer. Das nützten viele von uns und schauten sich die Stadt von oben an.
Der Nachmittag des 2. Tages stand im Zeichen von Papst Pius X. Wir fuhren nach „Riese Pio X.“, dessen Geburtsort. Von 1903 – 1914 war er Papst und wurde 1924 heiliggesprochen. Nach dem Besuch der Kirche und einem kleinen Museum, das zu Ehren des Papstes eingerichtet wurde, fuhren wir zur Wallfahrtskirche „Madonna von Cendrole“. Hier feierte unser Herr Pfarrer mit uns einen Gottesdienst.
Am Tag der Heimfahrt stand noch der Besuch von Asiago auf dem Programm. Diese Stadt liegt auf einer Hochebene mit sieben Gemeinden in der Provinz Vicenza, nahe der Grenze zwischen den Regionen Venetien und Trentino-Südtirol. Bei einer ausführlichen Führung informierte uns die kundige Reiseleiterin, dass vor ca. 1.000 Jahren die Gegend von Bayrisch-Tirolerischen Holzfällern besiedelt wurde, bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts viele Einwohner von Asiago Zimbrisch (alter deutscher Dialekt) sprachen, dass im 1. Weltkrieg die Frontlinie durch dieses Gebiet verlief und die Stadt, heute ca. 6.500 Einwohner, vollständig zerstört wurde. Ein Soldatenfriedhof, auf dem über 50.000 Gefallene bestattet sind, zeugt von diesem Ereignis. Außerdem wurde Asiago 2018 durch einen Sturm arg in Mitleidenschaft gezogen. Die Region Asiago ist der Ursprungsort des „Asiago-Käses“ und auch bekannt durch das Astrophysikalische Observatorium, betrieben von der Universität Padua. Erwähnenswert ist auch noch das gemeinsame Mittagessen. Wie bereits an den Vortagen war alles bereits vororganisiert, sodass wir schnell unser Essen bekamen. Die Überraschung kam zum Schluss: Viele wollten noch zum Abschluss einen Espresso. Es wurde aber nicht nur der Kaffee serviert, sondern es wurden Flaschen mit verschiedenen Schnäpsen und Likören auf den Tisch gestellt, um den Kaffee zu „verfeinern“ oder auch pur zu kosten.
Die restliche Heimfahrt verlief ohne große Staus und Aufenthalte, sodass wir am Abend mit vielen neuen Eindrücken wieder in Mayrhofen ankamen.
Ein herzliches Danke an alle, die für die Organisation und das Gelingen der Reise beigetragen haben.
Franz Müller