„Liebe Familie, Angehörige und Freunde von Karl! Es ist uns ein großes Anliegen, etwas über unseren „Karl“ zu erzählen und einiges aus unserem gemeinsamen musikalischen Leben mitzuteilen.
Der Tod eines geliebten Menschen ist für die Familie, Angehörige und Freunde immer ein schlimmer Verlust, der das Leben meist komplett auf den Kopf stellt. Und so ist es auch bei unserem „lieben Karl“. Unser tiefes Mitgefühl gilt jetzt seiner Familie und den Angehörigen.
Auch wenn er das stolze Alter von 97 Jahren erreichen konnte, schmerzt es, ihn nicht mehr in unserer Mitte zu wissen. Besonders, da er für uns mit mehr als 30 Jahren nicht nur ein ausgezeichneter Basssänger, sondern auch ein treuer Wegbegleiter und Mentor in Sachen Chor- und Kirchenmusik gewesen ist.
Wir dürfen mit seinem Zugeständnis nun noch einige Begebenheiten aus unserem gemeinsamen kirchenmusikalischen Leben erzählen:
Begonnen hat es beim Erwachsenenschul-Chor in Hippach, der ungefähr 5 Jahre Bestand hielt und schon damals schöne Literatur und kirchenmusikalische Werke wie die Missa brevis in G v. W. A. Mozart zum Besten gegeben worden ist. Danach ist man durchaus nicht untätig geblieben, sondern hat alles darangesetzt, in Zell a. Ziller wieder einen Kirchenchor zu gründen, zumal es über mehrere Jahre hier sehr still gewesen ist. Und siehe da, es ist uns mit vielen Helfern und eifrigen SängerInnen gut gelungen, feiert unser Chor doch in Kürze bereits sein 30-jähriges Bestands-Jubiläum!
Ganz besonders ist zu erwähnen, dass „unser Karl“ mit weit über 70 Jahren das am längsten dienende aktive Kirchenchormitglied von Zell war. Und solange ist es gar nicht her, vielleicht 3 – 4 Jahre, war er noch bei uns und hat aktiv mitgesungen.
Was für schöne kulturelle Ausflüge konnten wir doch mit ihm und unserem Kirchenchor erleben! Waren es die Orte Florenz, Rom oder Trient, die wir bereist und überall dort auch Gottesdienste mit kirchenmusikalischen Werken musikalisch umrahmen durften, oder waren es großartige Sehenswürdigkeiten, die wir bewundert haben. Mit wunderschönen, unvergesslichen Momenten und Erlebnissen wurden wir bei diesen Fahrten belohnt.
Gleichermaßen zur Sprache bringen dürfen wir die schönen Aufführungen von Orchestermessen in unserer eindrucksvollen Dekanatspfarrkirche Zell – dem „kl. Dom zu Zillertal“: Werke von Mozart, Haydn, Schubert, oder zu Weihnachten von Kempter oder Diabelli konnten feierlich aufgeführt werden. Nicht minder zu erwähnen sind einzelne Werke von Händel, Haydn, Mozart, Schubert oder John Rutter, die man ebenso würdig dargeboten hat.
Ja, es war einfach nur eine wunderbare Zeit mit IHM, an die man immer wieder gerne zurückdenken darf. „Karl“ war immer ein offener, positiver und ruhiger Mensch, und das soll uns in guter Erinnerung bleiben.
Am DONNERSTAG, den 16.01. hat „Karl“ noch mit seiner Familie und Freunden im Pflegeheim seinen 97. Geburtstag feiern können. Ein paar vom Kirchenchor waren mit einem musikalischen „Stell dich ein“ mit dabei und haben ihm die Aufwartung gemacht. Und wie nett und gemütlich war es in dieser Runde, und er hat bei unseren Liedern sogar noch fest mitgesungen. Und das Besondere an IHM war, dass er zum Schluss noch aufgestanden ist und sich bei allen Besuchern / Gratulanten herzlich bedankt hat. Uns hat er zum Schluss – wie so oft – wieder zu verstehen gegeben, dass wir ja so weitermachen, fest zusammenhalten und stets das Miteinander pflegen sollen. Und das versprechen wir IHM, dass wir das tun werden.
Das sind Erinnerungen, die unvergessen bleiben werden.
Das Kind ist das größte Geschenk Gottes für die Familie, für ein Volk und für die Welt. „Karl“ war so ein Geschenk Gottes!
Sind wir stark genug, um loszulassen, und weise genug, um das Gute an den Menschen zu erkennen.
Pfiat di und danke Karl!“