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Friede

März-Lebensweisheiten

Mittwoch, 16. März 2022
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Ein Symbol für den Frieden ist die Taube. Der Bericht des Alten Testaments lässt Noah eine Taube aus seiner Arche entsenden, die mit einem Ölzweig im Schnabel zu ihm zurückkehrt zum Zeichen, dass die Flut gesunken und der Friede mit dem zürnenden Gott wiederhergestellt ist. Im Neuen Testament versinnbildlicht die Taube den Heiligen Geist. Erst im 17. Jahrhundert wurde sie wieder Symbol der Hoffnung auf ein Ende des Krieges. „Es gibt keinen Weg zum Frieden“, sagte Mahatma Gandhi. „Der Friede ist der Weg“. Es ist wie bei der Liebe. Es gibt auch hier keinen „Weg zur Liebe‘‘; die Liebe ist der Weg. „Das Ergebnis eines mit Gewalt ausgetragenen Konflikts kann ein Friedensschluss sein, bei dem der Sieger dem Besiegten die Friedensbedingungen diktiert. Doch dieser Friedensschluss ist in der Regel kein echter Friede, sondern lediglich eine Art Waffenstillstand, ein Friede auf Zeit. Er währt nämlich nur so lange, bis der Besiegte wieder Kräfte gesammelt hat und glaubt, erneut einen Waffengang mit Aussicht auf Erfolg wagen zu können. Gelingt es ihm, den Gegner zu besiegen, dann kehrt sich das Verhältnis um, dann diktiert er die Friedensbedingungen, und der andere hat sie zu akzeptieren. Jeder von uns weiß aus eigenem Erleben, dass Gewalt das Übel, das sie heilen soll, nur verschlimmert. Gewalt schlägt nicht nur physische, sondern auch psychische Wunden, die selbst, wenn sie heilen, Narben hinterlassen. Gewalt verstümmelt und zerstört nicht nur die physische Integrität des Menschen, sondern ebenso sehr seine psychische Integrität, seine Phantasie, seine Kreativität und seine Lebensfreude. Sie verletzt die Menschenwürde des Täters wie des Opfers, prägt ihren Charakter und macht sie zunehmend unfähig, Konflikte anders als durch Gewaltanwendung oder Unterwerfung zu lösen.“
Wolfgang Sternstein

Zillertaler Zeitung

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