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Wie werde ich unabhängig? Mein Ausstieg aus Öl & Gas

klarer Plan für erneuerbare heimische Energieträger mit „Tirol 2050 energieautonom“

Mittwoch, 30. März 2022
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Der Ausstieg aus Heizöl, Kohle und Flüssiggas bzw. Erdgas ist bis zum Jahr 2035 bzw. 2040 fixiert. Mit dem Ziel-Szenario „TIROL 2050 energieautonom“ gibt es dazu einen klaren Fahrplan, wie es gelingen kann, den Energiebedarf vollständig aus erneuerbaren heimischen Energieträgern zu decken. Gerade im Gebäudebereich wird der größte Anteil unserer Energie verbraucht, daher sollen die Gebäude in Tirol um 31 % effizienter werden, dazu werden Wärmepumpen, Fernwärme und Pellets in der Raumwärme zu Anwendung kommen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Geschehnisse macht dies doppelt Sinn. In der Raumwärme haben wir bereits jetzt in 9 von 10 Fällen alltagstaugliche und kostengünstige Lösungen abseits von Öl und Gas.

Was kann ich
kurzfristig machen?

Ein Grad weniger Raumtemperatur spart 6 % Energie, vor allem in nicht genutzten Räumen liegt viel Einsparpotential. Bereits vorhandene, abgenutzte Dichtungen alter Fenster und Türen können Zugluft und hohe Wärmeverluste verursachen und sollten erneuert werden. Die Heizungs- und Warmwasserrohrleitungen im Heizraum und Keller sollten unbedingt gedämmt werden. In einem durchschnittlichen Heizraum sind 35 Meter Rohrleitung verbaut. Sind diese ungedämmt, geht dabei die Menge an Heizwärme verloren, mit der etwa zwei Kinderzimmer beheizt werden können. Neben der Heizung ist auch das Warmwasser relevant beim Energieverbrauch.
Jetzt ist ein optimaler Zeitpunkt, um die 20 Jahre alte Badarmatur gegen ein wassersparendes Modell zu tauschen. Grundsätzlich sollte die Temperatur im Warmwasserspeicher nicht über 55 Grad betragen, mit geringen Temperaturen wird nicht nur Energie gespart, auch die Kalkabscheidung reduziert.

Was sollte ich
als Erstes berücksichtigen?

Ein thermisch saniertes Gebäude verbraucht 50 % bis 75 % weniger Energie. So lässt sich bereits unabhängig vom Energieträger eine erhebliche Menge Energie und somit jährliche Heizkosten einsparen – und man gewinnt Zeit für den Heizungstausch. Leider wird selten bedacht, dass gedämmte Gebäude wesentlich kleinere und somit günstigere Heizungsanlagen benötigen. Im Idealfall gehören also thermische Sanierung und Heizungstausch zusammen. Diese thermischen Sanierungen fördert das Land Tirol mit einem 25%igen Einmalzuschuss. Werden zumindest drei Maßnahmen (zum Beispiel Fassade, Fenster und oberste Geschoßdecke) gleichzeitig durchgeführt und bestimmte Anforderungen an den Heizwärmebedarf erreicht, gewährt das Land den zusätzlichen Ökobonus in Abhängigkeit der Nutzfläche des Gesamtobjektes bis maximal 18.150,- Euro. Der Bund bietet mit dem Programm Sanierungsscheck zusätzlich bis zu 6.000,- Euro.

Welche Förderungen kommen
für meine Heizung infrage?
Die Förderlage ist aktuell auf Landesebene über die Wohnbauförderung und diverse Sonderförderungen und beim Bund über das Programm „Raus aus Öl und Gas“ so gut wie noch nie. Das Land Tirol fördert den Austausch einer Heizanlage momentan mit 25 % der zu investierenden Kosten plus 3.000,- Euro, der Bund bietet mit dem Programm „Raus aus Öl und Gas“ zusätzlich 7.500,- Euro im Einfamilienhaus.

Eignet sich mein Dach
für eine Photovoltaikanlage?
Photovoltaikpaneele sind sehr tolerant, was deren Ausrichtung und Neigung angeht. Eine Neigung um die 15° bis 30° ist meist ideal. Weniger als 10° sollten es nicht sein. Ost- und West-Anlagen erzeugen mehr Strom in den Morgen- und Abendstunden als eine Süd-Anlage, diese wiederum bietet mehr Jahresertrag.

Wird meine Photovoltaikanlage auch gefördert?
Auf Bundesebene gibt es mehrere Fördermodelle für Photovoltaik-
anlagen. Ebenso fördern viele Gemeinden sowie verschiedene Energieversorgungsunternehmen den Einsatz von solchen Systemen.

Eine Übersicht finden Sie auf der Förderübersicht auf www.energie-tirol.at.

Zillertaler Zeitung

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