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Pfingsten – Fest des Heiligen Geistes

Donnerstag, 2. Juni 2022

Pfingsten ist das Fest, welches 50 Tage nach Jesu Tod am Kreuz und seiner Auferstehung (Ostern) und 10 Tage nach seiner Auffahrt in den Himmel (Christi Himmelfahrt) gefeiert wird. Es ist neben Weihnachten und Ostern eines der ältesten und wichtigsten Feste des Christentums. Es stellt außerdem das Ende des Osterfestkreises dar, welcher mit Ostersonntag begonnen hat. Kleines Detail am Rande: Pfingsten hat – wie Weihnachten und Ostern – zwei Feiertage. Während bei den vorher genannten Festen Jesus Christus der Mittelpunkt ist, rückt nun zum ersten Mal der Geist Gottes, der Heilige Geist, die Rûah (Ruach – weiblich – Geräusch des Windes) in den Vordergrund. Es wird nicht mehr nur von ihm/ ihr gesprochen – wie wir es aus vielen Stellen im Neuen Testament kennen. Nein, er/sie tritt nun selbst auf. Er/ Sie wird in der Apostelgeschichte in den Mittelpunkt gerückt: Was bei Johannes (Joh 20,21-22) in zwei Sätzen berichtet wird, füllt nun in der Apostelgeschichte einen ganzen Abschnitt (vgl. Apg 2). Der Geist Gottes, die Rûah nimmt Gestalt an – hörbar (ein Brausen), spürbar (ein heftiger Sturm) und sichtbar (Zungen wie von Feuer). Und seine/ ihre Wirkung bleibt nicht aus: Obwohl die Jünger nach wie vor “nur” Aramäisch reden, können sie alle dort versammelten Menschen in ihrer jeweiligen Muttersprache verstehen. Die Spaltung durch verschiedene Sprachen (vgl. Gen 11,1-9 Turmbau zu Babel) wird durch Gott selbst wieder aufgehoben. Dies zeigt, wie wichtig die Botschaft Jesu ist, wenn sie der ganzen Welt zugänglich gemacht wird.

Und noch etwas sollte nicht vergessen werden: Eine Gemeinschaft wird geboren, die sich aus allen an Christus Glaubenden zusammensetzt: Kirche. Und somit feiert Kirche – aber nicht die Institution,
sondern die Gemeinschaft der glaubenden Menschen – an Pfingsten ihren Geburtstag. Und die Geschenke Gottes, die uns durch den Heiligen Geist überbracht werden, sind mannigfaltig undkostbar: Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht. Das größte Geschenk ist und bleibt die Liebe Gottes zu uns Menschen. Denn diese Liebe nimmt jeden von uns an und befähigt uns, unsere Selbstsucht zu überwinden, unseren Mitmenschen zu verzeihen, wieder aufeinander zuzugehen, den Glauben zu leben und den kostbaren Inhalt der Botschaft Jesu zu verkünden: Die Liebe zu den Menschen!

Und so wünsche ich uns allen, dass wir die begeisternde Wirkung des Pfingstfestes aufs Neue erfahren, leben und an andere weitergeben.

Thomas Gams, Pfarrhelfer im Seelsorgeraum Dornauberg – Hippach – Aschau

Zillertaler Zeitung

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