„Es waren die schneidigen Bergführer, die mir schon als kleiner Bub imponierten. Ich konnte sie immer wieder beobachten, wie sie sich mit Seil, Pickel und Rucksack auf den Weg zum Postauto machten und dabei an der Villa Waldheim in Mayrhofen vorbeikamen – dort wo ich aufgewachsen bin. Und bereits damals reifte der Entschluss in mir: Ich will Bergführer werden!“
Beinahe ein dreiviertel Jahrhundert ist nun seit damals vergangen und Peter hat seinen Traum wahr gemacht. Doch aus diesem Traum wurde noch so viel mehr.
Peter Habeler erblickte am 22. Juli 1942 in Mayrhofen das Licht der Welt. Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen faszinierten ihn die Berge schon von frühester Kindheit an. „Als mein Vater starb, war ich gerade einmal sechs Jahre alt. Meine Mutter Ella musste viel arbeiten und so sind mein Bruder Roman und ich recht selbständig aufgewachsen. Mich zog es schon damals hinauf in die Berge und so bin ich losmarschiert. Auf die Ahornspitze, auf den Kolm, den Grünberg – alles was ich von Mayrhofen aus erreichen konnte. Mir taugte das Gehen und Steigen und ich habe dabei viele Bergführer getroffen und von ihnen gelernt. Ich war bergbegeistert und wissbegierig und mit etwa neun Jahren nahmen mich die Bergführer in ihre Mitte auf. Sie waren für mich nicht nur Vaterersatz und Lehrmeister, in ihrer Mitte erlebte und erlernte ich das unvergleichliche Berg-Gemeinschaftsgefühl. Sie haben mich betreut und mir sehr viel beigebracht. Ich bin davon überzeugt, dass ich das instinktive Klettern und die Intuition, die man für große Besteigungen braucht, bereits damals als Kind und auch später noch von meinen Kletterpartnern gelernt habe“, so Peter Habeler über seine ersten Erfahrungen in den Bergen.
Mit 16 Jahren verdiente sich Peter als Hilfsbergführer seine ersten Schillinge und machte mit schwierigsten Fels- und Eisklettereien in „seinen Zillertaler Bergen“ auf sich aufmerksam. Mit 21 erwirbt er das Diplom als staatlich geprüfter Berg- und Skiführer und wird zum jüngsten Chef der Österreichischen Berg- und Skiführerausbildung. Zwischendurch gelangen ihm bereits spektakuläre Erstbegehungen wie die SW-Pfeiler-Verschneidung der Reichenspitze oder die N-Wand der Gefrorene Wand im Jahr 1961.