„Wir Wirte vom Berg“ ist eine Liebeserklärung an das Leben und Arbeiten in großer Höhe und gibt tiefe Einblicke in das Seelengerüst der Gastronomen: mit ihren Existenzängsten, ihrer großen Leidenschaft und vielen schönen Glücksmomenten in der Natur.
Ihre Hütten heißen u.a. Kasseler Hütte oder Furtschaglhaus. Sie sind seit vielen Jahren am Berg oder erst seit einer Saison. Sie wollten schon öfter alles hinschmeißen oder denken gar nicht daran, das Leben am Berg gegen eines im Tal zu tauschen. Daniel Aschoff hat zusammengetragen, was Hüttenwirte in Deutschland, Österreich und Südtirol jede Saison in großer Höhe erleben. In spannenden Interviews erzählen 17 Gastronomen, darunter auch von Hütten im Zillertaler, wie sie zufällig oder ganz bewusst, den Schritt zum Hüttenwirt gegangen sind. Wie sie morgens um 4.30 Uhr aufstehen, um Frühstück zuzubereiten. Wie sie mitunter alles hinschmeißen wollten, weil die Arbeit als Hüttenwirt keine Pause kennt. Wie sie am Ende doch geblieben sind, weil die Sonnenaufgänge in der Früh so unglaublich sind, weil sie ihre Gäste lieben und sie schlichtweg gebraucht werden, wenn ein Wanderer den rechten Weg nicht mehr gefunden hat.
In dem Interview-Band geht es aber auch um den Wunsch nach etwas mehr Demut, wenn Gäste die Hütten der Gastronomen betreten und erstmal nach dem WLAN-Code und einer kühlen Cola Zero mit Eiswürfeln verlangen. „Die Demut leidet“, sagt einer der interviewten Wirte. Auch daran sollte man denken, wenn man einer der aufgeführten Hütten demnächst einen Besuch abstattet.
Daniel Aschoff, ehemaliger Redakteur bei der Münchner Abendzeitung, ist selbst begeisterter Wanderer. „Wir Wirte vom Berg“ ist seine fünfte Buchveröffentlichung.