Bei einer Fußwallfahrt kommt das berühmte „Beten mit den Füßen“ ganz sicher nicht zu kurz und im Tiroler und Salzburger Land gibt es immer einen Berg oder Gipfel in Sichtweite, der von oben einfach am besten aussieht.
Das glaubt zumindest die kfb Weggemeinschaft, die sich an einem Julimorgen von zwei Richtungen aus – vom Zillertal und vom Tauernhaus – auf den Pilgerweg ins italienische Ahrntal machte. Gemeinsames pilgerisches, persönliches und spirituelles Ziel: die Alpenüberquerung hinunter nach Kasern und zur Wallfahrtskirche Heilig-Geist. Und das Ganze im feschen Dirndl – am nächsten Tag gleich wieder zurück!
Noch vor Sonnenaufgang machten sich vier Tiroler Pilgerinnen, darunter die kfb Regionalleiterin Angelika Schellhorn aus Stumm und die Schwoicherin Tania Zawadil, auf den Weg: „In Kufstein mit dem PKW gestartet, begrüßt uns die kühle Zillertaler Bergluft und ein von den Nachtwolken noch zugedecktes Panorama. Die Worte des traditionellen Reisesegens begleiten uns noch eine Weile, genau wie unser Wunsch, dass unsere Kondition und das Wetter, so wie vorhergesagt „halten“ mögen. Schritt für Schritt entfernen wir uns von unserer Ausgangsetappe, der wunderschönen Bärenbadalm im hinteren Zillergrund. Das monotone Klack-Klack unserer Wanderstöcke und das Säuseln, Rauschen und Plätschern des Hundskehlbaches, lässt ganz schnell unsere Gedanken von der Leine. Das Gemeinschaftsgefühl zwischen uns Frauen pendelt sich schnell ein. Was für eine Kraft und auch Herausforderung zu wissen, dass wir auf jahrhundertealten Wegen gemeinsam unterwegs sind und bald auf uns „allein“ gestellt sein werden, denn die Hundskehlroute ist immer noch ein Geheim-Tipp und an diesem Tag tatsächlich menschenleer. Wir wissen, der Berg als Sehnsuchtsort schenkt und nimmt, schützt und droht, ist Brücke und Grenze… Hoch konzentriert und immer aufeinander achtend, verlassen wir bald den schottrigen Fahrweg und folgen den Markierungen stundenlang über „Stock und Stein“. Eine innere Ruhe machte sich breit, flutet Geist und Körper.
Die letzten Höhenmeter hinauf zum 2.559 Meter hoch gelegenen Hundskehljoch sind anstrengend und herausfordernd. Oben angekommen, umarmen uns ein einmaliges Bergpanorama und die Arme der Pilgerkameradinnen. Wie immer ein Highlight, weil schön und berührend, die abschließende Frauenliturgie, ein „Markenzeichen“ der Katholischen Frauenbewegung. An einem geschichtsträchtigen Ort, dem Heilig-Geist-Kirchlein mit der Botschaft: Wir alle kennen Situationen in unserem Leben, in denen wir nicht weiterwussten, sondern „einfach nur“ weiter glaubten und dadurch wird letztendlich „alles“ gut!
Tausend Dank an meine einmaligen Weggefährtinnen Angelika, Rosi und Erika und die wunderbaren Salzburger kfb Mädels, begleitet und unterstützt von Olivia Keglevic, Sara Gerner und Isabella Fredrich. Bis zur nächsten Wallfahrt.“
Es stimmt, wer die Natur, die Ruhe und die Besinnung, auch die Herausforderung sucht, geht in die Berge. Mit den Wallfahrten der kfb findet sich noch dazu die persönliche und spirituelle Gemeinschaft.