Berühmte kirchliche Persönlichkeiten aus der Pfarre Zell und dem Zillertal sowie dem gesamten Erzbistum Salzburg haben im „Engelbert Kollandhaus“ eine Erinnerungsstätte für die Nachwelt gefunden.
Räumlichkeiten
Im Parterre rechts ist ein Raum für die „Ewige Anbetung“ situiert, wo die Gläubigen seit sieben Jahren für mehr Glaubensbereitschaft, aber auch für ihre persönlichen Sorgen und Nöte zum Gebet geladen sind. Der zweite Raum links ist unserem „Seligen Engelbert“ gewidmet. Im Obergeschoß ist der linke Raum in Vorbereitung. Dort soll die gegenwärtige Engelbertverehrung in der Pfarre Zell, im Zillertal und an verschiedenen Orten der Welt beschrieben werden. Der Raum rechts ist in besonderer Weise der geistlichen Geschichte, vor allem des Zillertales, gewidmet. Auf einer Seite werden die vier aus dem Zillertal stammenden Bischöfe kurz dargestellt. Auf der gegenüberliegenden Seite kommen acht von vielen aus der Pfarre gebürtigen Geistlichen zur Darstellung, die in der Erzdiözese und weit darüber hinaus in der Weltkirche gewirkt haben. Weiters werden die Barmherzigen Schwestern im Zillertal und in der Erzdiözese mit einer Generaloberin aus Zell beschrieben.
I. Der erste Bischof von Salzburg, der Heilige Rupert (696 – 718), war Gründer des Frauenklosters – Nonnberg sowie der Diözese Salzburg. Sein Nachfolger, der Heilige Bischof Virgil und Vitalius, sandte Mönche in die ganzen Landesteile der Diö-zese im Sinne der Missionierung des Bistums. So verdankt die heutige Marktgemeinde Zell die erste Erwähnung im achten Jahrhundert seinen Ursprung, sowie ihren Urnamen „CELLE“.
II. Unversitätsrektor Johann Damscen von Kleinmayern (1735 – 1810), geboren in Zell, war der Sohn des Gerichtsvorstehers des Gerichtes Zell am Ziller und wurde Professor für Kirchenrecht in Salzburg, Rektor der Universität Salzburg von 1788 bis 1792 und ab 1792 Wallfahrtspriester.
III. Generalvikar Franz Xaver Hochbichler, geboren 17.11.1733 in Zell, war das zweite von zehn Kindern der Braufamilie Hochbichler. Franz Xaver fingierte an führender Stelle zur Zeit des großen Umbruchs im Bistum Salzburg.
IV. Johannes Hochbichler, sechstes Kind der Braufamlie (1740 – 1817), wurde Jesuit in Landsberg. 1759 begann er ein Studium für Physik, Mathematik und Theologie in Ingolstadt. Darauf folgte eine Lehrtätigkeit und Seelsorge in München, Eichstadt und Ellwangen. Von 1801 bis 1806 war er Seelsorger und Rektor in Petersburg, in den Jahren von 1806 bis 1817 Assistent des Generals Polozk in Weißrussland.
V. Bischof Franz Egger, geb.am 26.4.1836 am Mühltalhof am Schwendberg in der Gemeinde Hippach. Vierzig Jahre bildete er Priester in Salzburg aus. Von 1895 bis 1900 war er Generalvikar für Vorarlberg und von 1900 bis zu seinem Tod 1914 Fürstbischof von Brixen.
VI. Kardinal Johannes Katschthaler, geb. am 29.5.1832 in Hippach ist bekannt als ein bedeutender Theologe und Dogmathikprofessor in Salzburg und Innsbruck. Er galt als hochbegabter Musiker, ein Reformer für Kirchenmusik und bekennender Dogmatiker.
VII. Der Jesuit Martin Egger, geb. am 21.10.1832 am Tannerhof in Zell, studierte am Gymnasium in Salzburg, darauf folgte sein Eintritt bei den Jesuiten am Baumgartenberg. Von 1868 bis 87 lehrte er als Professor für Mathematik und Physik in Mariaschein, Böhmen.
VIII. Bischof Johannes Geisler, geb. am 23. April 1882 in Finkenberg am Bauernhof zu Schrabach in Dornauberg. 1910 folgte seine Priesterweihe in Rom, Nachprimiz in Zell am Ziller und von 1930 bis 1952 Bischof in Brixen in Südtirol. Bischof Geisler erlangte einen Namen, der weitum bekannt war.
IX. Weihbischof Hansjörg Hofer ist am 14. April 1952 in Stumm geboren. 1976 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1977 Sekretär von Erzbischof Karl Berg und darauf folgte sein Studium in Salzburg zum Doktorat für Theologie. Von 1984 bis 1992 Pfarrer in Mittersill, ab 2006 Generalvikar. Seit 2017 ist er Weihbischof von Salzburg.
X. Dekan Professor Andreas Eberharter, geboren am 1.6.1865 in Hainzenberg. Zehn Jahre Kooperator in Zell, darauf Theologie-Studium in Salzburg und ab 1901 Professor für das Alte Testament und orientalische Sprachen. Er galt als streitbarer Geistlicher, der schon früh das Problem mit dem Nationalsozialismus erkannte.
XI. Dom Dechant Jakob Obweger, geboren am 18.7.1857 in Zell, Priesterweihe 1880 in Salzburg. Darauf folgten seelsorgerische Tätigkeiten, schließlich Kooperator und Domprediger; ab 1901 Dompfarrer und Stadtdechant.
XII. Pater Adelar, Johann Michael Eberharter, geboren am 19.6.1867 in Zell. Priesterweihe 1910 in Brixen. Seine pastorale Tätigkeit führte er in Feldkirch, Meran, Mals und Lana aus. 1922 folgte sein Aufbruch nach China. Von 1933 bis 1940 war er in der Mandschurei Leiter des dortigen Krisengebietes.
Dieser Beitrag soll ein kleiner Anstoß sein, um dieses geistige Kulturjuwel der Kapuziner „Das Steirerhaus“ nicht nur als eine Gedenkstätte für Engelbert Kolland wahrzunehmen. Das Engelbert Kolland Haus soll allen als Erinnerungsstätte dienen, um den Bezug zu den Glaubensträgern nicht zu verlieren. Auch für kommende Generationen wünsche ich mir, dass dieses Haus als eine Gedenk- und Lernstätte für unsere Gott berufenen Mönche, Priester und sogar Bischöfe aus unserer Heimat angenommen wird. Zugleich sollte dieser Beitrag einen Anstoß geben, dass diese Kulturstätte besser bekannt wird. Der besondere Dank gebührt den Hauptverantwortlichen Dekan Dr. Ignaz Steinwender und Ing. Martin Luxner.
Sepp Rauch
Engelbert Kolland Haus
Donnerstag, 22. September 2022
Ähnliche Artikel
Neujahrskonzert mit dem Ensemble „Walzerklang“
Mittwoch, 20. November 2024
SPAR und Ölz überreichten 2.500,- Euro an Zillertaler helfen Zillertalern
Mittwoch, 20. November 2024