Welche Erfahrungen führen dazu, dass man sich als alt fühlt? Vor Jahren hat eine Studiengruppe der Gerontologie (Altersforschung) an der Universität Utrecht eine Untersuchung darüber angestellt, welche Kennzeichen das Altern meist begleiten. Dabei kam folgendes Ergebnis heraus: Die physischen Kräfte und die Vitalität nehmen ab: Man ermüdet schnell. Gehör und Sehkraft lassen nach; man erinnert sich nur mit Mühe an Personen und kürzliche Ereignisse. Man stellt Veränderungen an seinem Aussehen fest: Falten, graue Haare, erschlaffte Gesichtszüge. Beim Zusammentreffen mit ehemaligen Klassenkameraden ist man überrascht zu sehen, wie sehr sie sich verändert haben. Ältere Menschen fühlen sich immer sehr isoliert und unnütz in einer sich rasch entwickelnden Gesellschaft. Sie haben das Gefühl, keine große Bedeutung mehr zu haben, von den Jüngeren übertroffen worden zu sein, die sie irgendwie in den Hintergrund drängen. Der alternde Mensch spürt mehr und mehr seine eigene Auslaufphase. Um ihn herum sterben Freunde und Bekannte einer nach dem anderen. Beim Lesen der Todesanzeigen in der Zeitung stellt man fest: „Schon wieder einer von meinem Alter!“ – „Und der da ist noch jünger als ich!“ Ausdrücke dieser Art verraten den inneren Blick auf das eigene Ende und eine gewisse Angst davor. Schließlich lässt die Unternehmensfreudigkeit nach: Man ist weniger ehrgeizig. Pläne und Vorhaben werden immer bescheidener, denn man fürchtet, nicht mehr die Zeit zur Verwirklichung zu haben. (Nachzulesent in dem Büchlein „Mit Zuversicht ins Alter“ von Leo Missinne).
„Jugend bedeutet nicht Überlegenheit, Alter bedeutet nicht Unterlegenheit.“
Ina Hagens
„Lang leben will halt alles, aber alt werden will kein Mensch.“
Johann Nestroy