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…und plötzlich stand ich in der Küche…

Koch – das war eine mega Erfahrung. Es wurde mein ganz persönlicher Traum!

Mittwoch, 8. Februar 2023
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Lang, lang ist‘s her. Irgendwie wusste ich auch in der vierten Klasse der neuen Mittelschule in Mayrhofen noch nicht, wohin mich mein Weg führen wird. In meiner Unentschlossenheit führte mich dieser Weg zuerst in die dreijährige Tourismusfachschule nach Zell am Ziller. Deutsch, Englisch, Geographie … und, und, und. Irgendwie eben halt Schulalltag mit pauken, ein bisschen schwindeln & Co, aber auch mit viel Spaß mit Freunden. Doch dann kam die Zeit des Praktikums – die Zeit wo ich erstmals mit der realen Tourismuswelt konfrontiert wurde. 

Schon mein zweiter Einsatz in der echten Arbeitswelt führte mich in das Hotel Edenlehen nach Mayrhofen. Und da hat es dann endgültig „Klick“ gemacht. „Ich werde Koch“ – ein Beruf, den ich mir vorher niemals nicht vorstellen konnte schwirrte mir ab diesem Tag durch den Kopf. 

Heute kann ich nicht mehr genau sagen was es war. War es die unheimliche positive Energie, die in der Küche herrschte, war es die Leidenschaft, mit der mein Küchenchef Walter Stippler die tollsten Kreationen auf den Teller zauberte, oder waren es die vielen kleinen Details und Schritte bis hin zu einem „perfekten Menü“ die mich faszinierten. Dazu kam dann noch, dass ich mich abseits der alltäglichen Arbeitszeit auch noch persönlich in der Küche „kulinarisch austoben“ und meine ganz persönlichen Kreationen ausprobieren konnte.

Bereits nach der ersten Saison bin ich zum Gardemanger – dem „Koch der kalten Küche“ aufgestiegen und konnte mich dabei im Bereich der Vorspeisen für Pensionen und A la Carte erstmals so richtig austoben. Für einen weiteren, ganz wichtigen Schritt sorgte dann mein Sous Chef Lorenz – Sohn des Hauses. Er bildete mich zum Entremetier aus. Mittlerweile bin ich Chef Entremetier und dafür zuständig, dass jede Hauptspeise sich mit einer gebührenden bzw. krönenden Zuspeise auf den Teller vereint.

Aber das war es noch lange nicht. Nach so manchem lautstarken und motivierenden Song, der immer wieder mal von der Küchencrew während der Arbeit fröhlich angestimmt wird, bin ich auch immer wieder gerne in der Hofmetzgerei zu finden. Gerade dort hab ich von Erwin die elementaren Grundbegriffe und Fertigkeiten bei der Fleischzerlegung erlernt und ich kann euch eines sagen: „Es ist unheimlich interessant zu wissen, wie das funktioniert und man bekommt dadurch einen gewaltigen Bezug zu allen Produkten, die auf unserem Teller landen.“ Und das schönste an der Sache ist, dass unsere Gäste diese gelebte Regionalität und die ehrliche Arbeit vor Ort immer mehr zu schätzen wissen. Ich hab mir mit diesem Beruf meinen „ganz persönlichen Traum“ verwirklicht.

Clemens Hundsbichler

In der Hofmetzgerei führte mich Erwin in die Geheimnisse der Fleischzerlegung und Wurstherstellung ein.
Von der Vorspeise bis zum Dessert – hier in der Küche ist immer wieder Action und Kreativität angesagt.

Zillertaler Zeitung

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