Österreichs größtes Frühlings- und Trachtenfest geht in die nächste Runde. Vom 4. bis 7. Mai findet wieder das farbenfrohe Gauder Fest in Zell am Ziller statt.
Dieses Jahr ziert ein Bild der Schwazer Künstlerin Susanne Liner das jährlich wechselnde Sujet. Inspiriert wurde sie dabei von den JungtrachtlerInnen.
Seit nunmehr fast 600 Jahren wird das Gauder Fest in Zell am Ziller veranstaltet – seit 2014 zählt es zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Um einem kulturellen Anspruch zusätzlich gerecht zu werden, entwirft jedes Jahr ein Tiroler Künstler bzw. eine Tiroler Künstlerin ein Motiv für das Gauder Fest Sujet. Martin Lechner, Geschäftsführer von Zillertal Bier, sieht darin eine Bereicherung der jahrhundertealten Tradition: „Das Künstlersujet stellt jedes Mal aufs Neue die Einzigartigkeit des Gauder Festes dar. Wir haben diese Initiative mit den wechselnden Sujets ins Leben gerufen, um die unterschiedlichen Sichtweisen der KünstlerInnen in Bezug auf das Gauder Fest zu veranschaulichen. Durch die wechselnden Charakteristika der Bilder ist so bereits eine spannende Sammlung an Werken zum Gauder Fest entstanden.“
Gauder Fest Sujet: zwischen Tradition und Zukunft
Bei der Gestaltung lassen sich die KünstlerInnen durch die facettenreiche Festlichkeit inspirieren und kreieren daraus ihre eigenen Werke. Die Wahl bei der Schwazer Künstlerin Susanne Liner fiel dieses Jahr auf ein Trachtenmotiv und damit auf ein charakteristisches Element des Gauder Festes. Vor einer mächtigen Berglandschaft oben sowie einer abstrakten urbanen Hausfassade unten fordert das Dreiviertelportrait eines Mädchens in originaler Zillertaler Tracht – der „Zeller Lisa“ – die BetrachterInnen etwas heraus. „Das Mädchen bringt zum einen das seit jeher verwurzelte Heimatbewusstsein des Gauder Festes zum Ausdruck, zum anderen erzählt ihr herausfordernder Blick aber auch von jener Verantwortung für die Zukunft, mit Ressourcen der Heimat bewusst für kommende Generationen umzugehen“, so Liner.
Günther Dankl, Experte der Tiroler Kunstszene und ehemaliger Kurator im Landesmuseum, erkennt im Werk ebenfalls den Spagat zwischen Tradition und Moderne: „Mit dem Gauder Fest haben die Verantwortlichen neben der Traditionsverbundenheit in gleichem Maße auch die kommenden Generationen im Blick. Das bringt die Künstlerin mit ihrem Werk schön zum Ausdruck.“
Weitere Informationen zum Gauder Fest: www.gauderfest.at