Aus dem Buch
„Die Floitenschlag- staude“ von Wilhelm Hofer:
Gut erinnern wir uns der vielen Legenden und anmutenden Geschichten und Erzählungen rund um die „Floitenschlagstaude“. Nene und Nadl erzählten ihren Enkeln und Enkelinnen über Jahrzehnte von jener tapferen Frau, die in extremer Lage auf 1.436 m Höhe (Floitenschlag – Ginzling) mit ihrem Mann, der allzu früh verstarb, mit ihren 9 Kindern um das Überleben kämpfte, sich aber auch mit Einfallsreichtum gegen die Verfolgung seitens der Behörden auf Grund ihrer Not mit Erfolg wehren konnte. Am 26. September 2021 gedenken wir des 100. Todestages von Frau Elisabeth Lackner, geb. Holaus.
Erst Buchautor Wilhelm E. Hofer brachte in zahlreichen Auflagen seines Buches „DIE FLOITENSCHLAGSTAUDE“ – Das Leben der einzigen und legendären Wildschützin aus dem Zillertal – „Licht ins Dunkel“, in dem er das Leben der Elisabeth Lackner und ihrer Familie und deren zahllosen Schicksalsschläge – von neun Kindern überlebten nur zwei – ausführlich und authentisch den Lesern näherbringt. Der damalige Kulturreferent der Marktgemeinde Mayr-hofen Heinz Kröll meinte im Rahmen von 14 Freilichtaufführungen (Drama) der Volksbühne Mayrhofen (Martina Schwemberger – „die Geschichte ist ja an Dramatik nicht mehr zu überbieten“), dass das Leben der Floitenschlagstaude weit mehr als nur ein spektakuläres Einzelschicksal sei.
Die Floitenschlag Staude wohnte bis zu ihrem Tod am 26. September 1921 im Astl in Dornauberg, im Haus der Vorfahren (Astl Jörgal) von Georg Huber, Schützenhauptmann der Kompanie Ramsau. Sein Vater Franz Huber (Besn Franz – geb. 1907) hat die Floitenschlag Staude gekannt. Er erzählte öfters von ihrem mühevollen Leben.
Mit der Ahnenforschung seiner Vorfahren war Georg Huber auch mit Verwandten aus Grins und Stanz bei Landeck in der Gamsgrube und im Astl unterwegs.
Das kleine „Astl Anwesen“ liegt zwischen Saustein und Gamsgrube. Das Haus ist im vorigen Jahrhundert abgebrannt. Die beiden Feldställe sind noch erhalten.
Eine Erzählung von Sepp Rauch, den Lesern der Zillertaler Zeitung bestens bekannt, über die Gamsgrube:
In der Nachbarschaft im „Astl“ wohnte eine alte Frau, die kam ab und zu, um den Mädchen die Haare zu waschen, sie zu kämmen und zu zopfen, sodass sie nicht ganz „verdreckt und verlaust“ in die Schule gehen mussten.
Diese alte Frau war Elisabeth Lackner, die legendäre „Floitenschlag Staude“, ebenfalls eine arme alte Frau.
Nach dem Verkauf des Floitenschlages durch ihren Sohn Michl hat sie ihren Lebensabend von 1914 bis zu ihrem Tod 1921 im Astl verbracht.
Text: Georg Huber und ag.
Steckbrief von
Elisabeth Lackner,
geborene Holaus
Ehefrau: Elisabeth Holaus
geboren: am 28. April 1845
in: Dornauberg, Tirol
getauft: am 28. April 1845
in Dornauberg, Tirol
gestorben: am 26. September 1921
Totenbuch: im Astl in Dornauberg, Gemeinde Finkenberg
in: Dornauberg, Tirol
Todesursache: Magenentartung
Vater: Bartholomäus Holaus, Beziehung: natürlich
geboren: im Jahr 1792
verheiratet: seit dem Jahr 1836
gestorben: am 4. September 1876 am Floitenschlag
Todesursache: Wassersucht
Mutter: Elisabeth Kreidl,
Beziehung: natürlich
geboren: am 21. September 1802
gestorben: am 3. Feburar 1867 am Floitenschlag
Erzählung aus dem Buch von Wilhelm Hofer.
links Gamsgrube, rechts Astl mit Haus (Fotomontage Georg Huber)
Georg Huber mit Martin Huber aus Grins bei Landeck auf den Spuren der Vorfahren im Astl.