In allen Bereichen des täglichen Lebens kann jeder von uns plötzlich und unerwartet in Situationen geraten, in denen rasche und effektive Erste Hilfe überlebensnotwendig sein kann. Doch was muss ich in solch einer Situation tun? Wie reagiere ich richtig?
Die Zillertaler Zeitung hat sich in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz und dem Samariterbund dieses Problems angenommen und wird in einer mehrteiligen Serie die Eckpfeiler der Ersten Hilfe sowie die wichtigsten Notfallmaßnahmen beleuchten. Angefangen vom Absichern einer Unfallstelle bis hin zu Ereignissen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Vorneweg: Der Begriff „Erste Hilfe“ umfasst alle Maßnahmen, die jede Person bei Notfällen bis zum Eintreffen einer professionellen medizinischen Versorgung ergreifen kann. Ziel der Ersten Hilfe ist es, unmittelbare Gefahren für die Gesundheit und das Leben sowie eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes der verunglückten oder erkrankten Person zu verhindern. Dazu gehört auch die psychische Betreuung von Personen, die emotionale Belastungen durch ein plötzliches Ereignis ausgesetzt sind.
A) Absichern einer Unfallstelle
Eigenschutz geht vor Fremdschutz. Notfallsituationen können auch gefährlich sein. Begeben Sie sich nicht absichtlich in Gefahr! Dafür gibt es eine einfache Regel: GAMS – Gefahr erkennen, Absichern, Menschenrettung durchführen und Spezialkräfte anfordern.
Die Gefahr könnte beispielsweise Strom oder ein unübersichtlicher Straßenabschnitt sein. Durch Betätigen des Knopfes am FI-Schutzschalter oder Alarmblinkanlage in Kombination mit Warnweste und Aufstellen eines Warndreiecks auf der Straße können solche Situationen rasch entschärft werden.
Die betroffene Person soll so rasch und so schonend wie möglich aus dem Gefahrenbereich (z.B. Straße) an eine sichere Stelle gebracht werden. Gefahren sind beim Notruf anzugeben, damit Spezialkräfte alarmiert werden können.
B) Notruf
Sobald Sie in eine Notfallsituation geraten, rufen Sie laut um Hilfe! Ein zweiter Helfer kann Sie bei allen Maßnahmen unterstützen, vor allem aber sofort den Notruf 144 wählen und falls notwendig zusätzlich benötigte Materialien holen. Für den Notruf selbst nehmen Sie sich Zeit. Geben Sie Ihre Sicht der Dinge an die Leitstelle weiter. Mitarbeiterinnen am Notruf sind geschult und trainiert und fragen computergestützt diverse Dinge ab und leiten Sie durch lebensrettende Handgriffe. Das Telefonat kann auch etwas länger dauern, im Zweifelsfall bis zum Eintreffen der Rettungskräfte. Die Alarmierung des Rettungsdienstes geschieht immer parallel zum Telefonat mit dem Ersthelfer.
Auf Skitour und keine Ahnung wo Sie sind? Im Freien hilft die App SOS-EU-ALP (für Android und iOS verfügbar). Sofern vorab installiert hilft sie, den genauen Notfallort anzugeben. Weitere Informationen zur App unter www.rkschwaz.at/soseualp
Achtung: Erste Hilfe sollte regelmäßig trainiert werden, um die Handgriffe im Ernstfall anwenden zu können. Mehr Infos zu Erste Hilfe Kurse unter: www.erstehilfe.at oder www.samariterbund.net