Nachhaltig unterwegs im Zillertal – das ermöglichen die vier neuen Elektrobusse der Christophorus Busbetriebs GmbH, die seit März 2023 für emissionsfreien Personenverkehr sorgen – eine Initiative für nachhaltige Mobilität, die nun auch mit dem Vitalpin KlimaInvestment Förderpreis ausgezeichnet wurde.
Die Entscheidung der Jury begründet deren Vorsitzender Dr. Franz Fischler mit der Vorreiterrolle, die Christophorus mit der Initiative einnimmt: „Die Initiative von Christophorus ist gleich aus mehreren Gründen auszeichnungswürdig: Es wird ein bedeutender Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasbelastung geleistet. Es wird der Beweis erbracht, dass E-Busse auch in Gebirgsregionen funktionieren und es entsteht eine große Vorbildwirkung, die sowohl Touristiker als auch Gäste zum Nachmachen animieren kann.“
Doch wer ist
der Verein „Vitalpin“
Im Jahr 2018 wurde diese Initiative von Hannes Party mit dem Ziel gegründet, Menschen und Unternehmen in den Alpen, die von und mit dem Tourismus leben, zu vereinen. So ist zu lesen: „Wir stehen als Tourismusbranche zunehmend unter Beschuss. Zu viele Touristen seien im Alpenraum – damit zu viel Verkehr, zu viel Raubbau an der Natur, zu hohe ökologische Auswirkungen. Jeder Versuch einer qualitativen Weiterentwicklung im Tourismus erntet ein ,genug ist genug‘. Das reißt Gräben auf und erschwert die Arbeit. Nachdem Stillstand keine Lösung ist, setzen wir uns für einen zukunftstauglichen Tourismus in den Alpen ein. Was er bringen soll? Mehr Qualität als Quantität. Mehr Umwelt- und Klimaschutz. Ein besseres Miteinander. Und mehr Bewusstsein dafür, welche Bedeutung der Tourismus in den Alpen hat.“
Das Projekt: E-Busse in der Gletscherregion Zillertal / Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen
Die vier neu angeschafften Elektrobusse von Christophorus werden mit umweltschonendem Ökostrom betrieben und sind seit März 2023 unterwegs. Durch deren Einsatz werden rund 122.500 Liter Dieselkraftstoff und somit mehr als 1.620 Tonnen umweltbelastende CO2-Emissionen pro Jahr eingespart.
Bedenken zur tatsächlichen Reichweite der E-Busse entgegnet man bei Christophorus mit dem nützlichen Vorteil moderner Rekuperationstechnik: Die Energierückgewinnung bei der Bergabfahrt trägt dazu bei, dass jeder der Busse durchschnittlich 300 Kilometer pro Tag emissionsfrei zurücklegen kann. Die vier Fahrzeuge zirkulieren vorrangig im Tuxertal. Hier steht man im Personennahverkehr ganz besonderen Herausforderungen gegenüber, schildert Andreas Kröll: „Gerade in und für hochalpine Lagen ist eine rundum schonende Art der Fortbewegung wichtiger denn je. Gleichzeitig sind die Fahrverhältnisse auf den Bergstrecken um einiges fordernder als im Tal. Auch der Strom, der für den Betrieb der Busse benötigt wird, stammt aus nachhaltiger Produktion.
Christophorus übernimmt durch den Einsatz von elektrisch betriebenen Bussen eine wichtige Vorreiterrolle. Stillstand kennt man hier aber nicht: Weitere Investitionsschritte sind bereits gesetzt – drei weitere E-Busse werden noch heuer ausgeliefert. Die essentielle Dekarbonisierung im ÖPNV wird bei Christophorus vorausschauend und zielstrebig vorangetrieben.
Wenn es um E-Busse geht, besteht eine zentrale Herausforderung im Schaffen der erforderlichen und kostenintensiven Ladeinfrastruktur. Es müssen hier oft eigens neue Leitungen und Ladesäulen samt Kühlern installiert werden. Und geht man von einem Kaufpreis zwischen 500.000,- und 600.000,- Euro pro Bus aus, sind auch die E-Busse selbst in etwa doppelt so teuer wie dieselbetriebene Alternativen.
Weitere Stärken von E-Bussen gegenüber ihren dieselbetriebenen Pendants liegen im geringeren Geräuschpegel, aber auch in den niedrigeren Betriebskosten: Denn während man bei Dieselbussen mit Kosten von 35,- bis 50,- Euro pro 100 Kilometer rechnen muss, liegen die Energiekosten beim Elektrobus bei lediglich 9,- bis 12,-Euro.
Der Vitalpin KlimaInvestment Förderpreis 2022/23 – Energie im Fokus
Das Engagement von Christophorus für eine nachhaltigere Mobilität konnte die Fachjury des Vitalpin KlimaInvestment Förderpreises überzeugen, der am 23. Mai 2023 zum zweiten Mal vergeben wurde.
Die Jury unter dem Vorsitz des ehemaligen EU-Kommissars Dr. Franz Fischler hat drei Siegerprojekte ausgewählt und zwei Anerkennungspreise vergeben; das Volumen des Fördertopfes betrug 70.000,- Euro, zusammengesetzt aus freiwilligen Prämienzahlungen von Unternehmen. Neben den beiden Anerkennungspreisen, die mit je 5.000,- Euro dotiert waren, wurden an die drei Siegerprojekte je 20.000,- Euro vergeben.
Unter den diesjährigen Siegerprojekten findet sich neben Christophorus auch das Ayurveda Resort Sonnhof. Ein weiteres Siegerprojekt stammt von den Kaunertaler Gletscherbahnen.